Um das Wochenende nicht einsam und sauertöpfisch zu verbringen (da mein Freund M seinen Sommerjob angetreten hat, siehe letzter Post), besuchte ich daher meine Eltern in meiner Heimatstadt Linz. www.linz09.at
In meiner Familie spielt Essen eine zentrale Rolle. Gemeinsame eingenommene Mahlzeiten waren meinen Eltern sehr wichtig, auch das Kochen mit frischen Zutaten wurde betont. Bei uns wird vermutlich mehr übers Essen gesprochen als in den meisten anderen Familien. Als ich aber damals beschloß, Vegetarierin zu werden, stieß das am Anfang doch auf Skepsis. Bei uns war Fleisch meistens eher Beilage gewesen, doch dass das für mich jetzt komplett gestrichen sein sollte, löste doch etwas Unverständnis aus. Aber meine Eltern haben sich rasch daran gewöhnt, und auch meinen Schritt zum Veganismus gut überstanden, und seither greift mein Vater (der sich bei uns um das Kochen annimmt, jaaa, auch Männer können kochen!) jedes Mal tief in seine kulinarische Trickkiste, um das Töchterlein zu beeindrucken. Am liebsten esse ich daheim panierte Melanzani (die ewige Liebe, diesmal bloß vegan) mit veganem Kren-Kartoffel-Pürree und Gemüse, oder Curry-Reis mit gebackenen Bananen. Aber mein lieber Herr Papa überrascht mich eigentlich jedes Mal mit neuem Köstlichkeiten.
Übrigens haben sich meine Eltern mein Beispiel zu Herzen genommen und kochen daheim fast ausschließlich vegan (auch wenn ich nicht da bin!). Sie bermerkten die positiven Auswirkungen auf ihre Gesundheit und der jährliche Check-Up beim Arzt bestätigte sie dann darin: Bessere Blutwerte, niedrigeres Cholesterin. Gutes Essen, das noch gesund für einen ist - was will man mehr?
Da wahrscheinlich alle Eltern ihre Kinder gerne füttern, da wir ja sonst auf der Stelle verhungern würden, bestehen Besuche bei meinen Eltern also für mich aus einer nicht enden wollenden Reihe leckerer veganer Gerichte. Na, es gibt Schlimmeres, oder?
Am Samstag führte mein Vater mich in ein vegetarisches Restaurant aus (www.paa.cx). Wir gehen öfters dorthin, und obwohl ich der Meinung bin, dass die Einrichtung mal etwas erneuert gehört, ist die Küche immer gut, frisch und saisonal. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man 100% etwas Veganes (oder Vegetarisches) bekommt, und keine bösen Überraschungen erlebt. Hier ein Bild meines Dessert (ja, die haben auch veganes Dessert!): Gebratene Sesam-Bananen mit Sorbet.
Mmmmh, gut. Für alle ist das Restaurant sehr zu empfehlen, und man kann auch ohne Bedenken fleischessende Freunde mitnehmen, die finden bestimmt etwas.
Am Sonntag gab es dann meine Leibspeise (besagte Melanzani) und für meine Heimfahrt am Montag packte mir mein Vater noch zwei Weckerl mit Räuchertofu ein ("Reiseproviant!"). Außerdem eine Portion veganes Kartoffelgulasch, damit ich heute nicht kochen muss. Eltern sind toll.
Hallo,
AntwortenLöschenhört sich wirklich nach tollen Eltern an :o).
Schöne Seite :) Vielleicht berichtest du ja dann auch von deinem Trip nach Prag :).
lg rita
Hey, ich fahr am Samstag auch nach Linz und überlege das p'aa zu besuchen. Welches Restaurant findest du denn dort am besten?
AntwortenLöschen@v.ora: Das P'aa! Wirklich. Selten isst man so gut wie dort! Auch ganz nett ist das Gelbe Krokodil, allerdings kein vegetarisches Restaurant. Und die Bäckerei Gragger (in der Altstadt, wenn man vom Hauptplatz, zur Donau schauend, links hineingeht) hat vegane Mehlspeisen, die sind auch recht gut! Bist du auf Facebook? Dort entdecke ich solche Fragen oft noch besser. facebook.com/totallyveg
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