5. September 2010

KoMaGö - Abenteuer in Dänemark und Schweden

Wieder daheim! Wegen einer mehrtägigen Konferenz war ich in Schweden, und nutzte auch die Zeit, um ein wenig Urlaub dranzuhängen. Vorher aber ein paar Worte über die Konferenz: Der Veranstalter zahlte die ganze Verpflegung, sprich: Alle Mahlzeiten wurden im Hotel eingenommen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass sich diese kleine Veganerin ein wenig Gedanken machte, ob das denn so gut mit einer veganen Ernährung vereinbar wäre. Ich schickte daher einmal ein E-Mail an die Organisatoren, und ein zweites an das Hotel direkt. Man versicherte mir, dass alles getan werden würde, um mir Essen auf den Tisch zu bringen, trotzdem fuhr ich mit ein bisschen Bauchweh zur Konferenz. Aber ich hätte mir gar keine Sorgen machen müssen, denn ich wurde sehr angenehm überrascht: Die Caterer nahmen sich Zeit, um mir veganes Essen am Buffet zu zeigen, ich bekam extra Portionen, die für mich veganisiert wurden, sogar Nachtisch war drinnen. Hier eine kleine Aufzählung von meinen veganen Schmankerln: Artischoken-Oliven-Salat mit veganem Pesto, Lasagne mit Soja-Hack, Weizen-Pfanne mit Kartoffeln und Gemüse auf Tomatensauce, gegrillte Gemüsespieße, Kartoffelsalat mit Kapern, Schwedische Kartoffelpfanne mit Pflanzenfleisch, Gemüselaibchen, Sorbet, Erdbeeren, und das Highlight: Gegrillte Zucchini gefüllt mit leckerem Gemüse, dazu kleine Kartoffeln, Tomatensauce und Balsamico. Und natürlich die üblichen Verdächtigen: Brot, grüner Salat, Obst. Ich war gerührt vom Aufwand, der betrieben wurde, ich bekam mein Essen oft als Erste, und meine Kollegen waren nicht nur einmal neidisch, weil ihr Essen nicht so lecker war (labbriges Fleisch...ohne Worte). Mit nur zwei kurzen E-Mails konnte ich mir daher tolles veganes Essen sichern, und anderen Leuten zeigen, wie köstlich Vegansein selbst auf einer Konferenz sein kann. Ein kleiner Erfolg für den veganen Lebensstil, oder? :-)


Nachdem mir nach der Konferenz M schließlich nachgereist war, ging es weiter nach Kopenhagen. Leider hatten wir hier ein wenig Pech mit veganem Essen, einige Restaurants hatten geschlossen oder sperrten gar nicht erst auf (vor verschlossenen Türen zu stehen mit knurrendem Magen ist echt ein doofes Gefühl). Aber ich schaffte es, mit tollem veganen Gebäck von einer Bio-Bäckerei (Det Rene Brød, Adresse: Nørrebrogade 42) und veganer Pizza von einem kleinen Stand nicht zu verhungern.

 Det Rene Brød hat drei Adressen in Kopenhagen, und bietet tolles dänisches Gebäck, vieles davon vegan (einfach fragen, ob jemand die kleinen Zutatenschilder übersetzen kann). In der Filiale, in der wir waren, waren sicher 5 bis 6 süße Teilchen vegan, ganz zu schweigen vom ganzen leckeren Brot natürlich! Im Bild: Veganes Schokocroissant.

Yummy yummy vegane Pizza. Stilecht aus dem Karton.


Von Kopenhagen ging es weiter nach Malmö, Schweden, das mit dem Zug nur ca. 45 min entfernt ist. Hier setzte ich große Hoffnungen in das Essen, immerhin gibt es in Malmö das "Vegegarden", ein veganes chinesisches Buffet. Ganz wie die üblichen Chinesen gibt es auch hier allerlei frittierte Fleischsorten und andere asiatische Köstlichkeiten wie Curry, Nudeln, Beef Szechuan - aber alles ist vegan! Ein veganes Buffet war eine ganz neue Erfahrung für mich, ihr könnt euch also vorstellen, dass ich seeehr glücklich war, dort zu speisen. Wem das ganze frittierte Zeugs nicht so liegt, dem sei versichert, dass es auch ein sehr gutes Salat-Buffet gibt, mit Quinoa, Linsen, Hummus, Sprossen, und es gibt auch Naturreis als gesunde Alternative zu weißem Jasminreis. Durch diese Vielfalt kam M auch auf originelle Kombinationen, wie Frühlingsrollen mit Hummus - naja, wer's mag! Ich bin sicherlich nicht die Buffet-Polizei, meine Teller sind auch sehr überladen, wie ihr unten seht. :-)

Om nom nom...

...nom nom nom.


Und weiter ging's in Malmö zum vegetarischen Bio-Supermarkt "Astrid och Aporna" (Gustav Möllers Gata 2). Hier werden vegane Träume wahr: Von Schokolade über Mayo und veganem Käse, veganem Schinken, Aufstrichen, Eis und veganen Fertiggerichten findet man hier alles, was das tierliebe Herz begehrt. Natürlich musste ich auch ein wenig einkaufen - Mayo, Alpro-Zeugs, Parmesan und Schokoladen-Eis von "Booja-Booja". Dieses Eis wird auch vier Zutaten gemacht: Cashews, Agavensirup, Wasser und Kakao. Während es doch einen kurzen Moment dauerte, bis ich mich an diese Mischung gewöhnte, war es dann doch ein sehr gutes Eis mit tollen, natürlichen Zutaten.



Von Malmö ging es dann nach Göteborg, Schweden. Hier entdeckte ich, dass es in der populären Kaffee-Kette "Espresso House" standardmäßig Soja-Milch gibt. Hurrah - ich erfreute mich an cremigem, sojaigem Cafe Latte. Und wir machten noch eine nette Entdeckung: In einem sehr günstigen Pub (zumindest für schwedische Verhältnisse sehr günstig) namens Kelly's (Andra Långgatan 28) gibt es eine umfangreiche vegane Karte - so umfangreich, dass es viel mehr vegane als vegetarische oder Fleischgerichte gibt. Und sie werden auch fleissig bestellt, hurrah. Ein nicht-vegetarisches Pub mit so umfangreichen veganen Angebot war für mich eine neue Erfahrung, aber das vegane Essen überzeugt einfach durch seinen tollen Geschmack - kein Wunder, dass die Leute es gerne bestellen! :-) Und dabei lernen sie auch noch, dass veganes Essen keinesfalls nur gedünsteter Tofu mit rohem Spinat sein muss, sondern es auch deftig, fettig und absolut Pub-würdig sein kann. Ich hatte den Veganen Burger mit hausgemachten Pattie, extra Tofu und veganem Käse, dazu Pommes. M hatte die Pita Fajitas - veganes Hack mit Salat, Salsa, Guacamole und Pita-Taschen serviert, dazu auch Pommes. Außerdem probierten wir noch die vegane Knoblauch-Sauce, ein Traum! Als Nachspeise gab es noch veganes Vanille-Eis mit warmen Beeren im Angebot, was ich auch noch begeistert hinunterschlang. Dann war ich aber wirklich voll. Zwar insgesamt nicht das gesündeste vegane Essen, aber perfekt für ein Pub, superyummy, und noch besser mit einem Glas Bier (bis auf das Eis vielleicht..)!

Vegan Burger

Pita Fajita

Veganes Eis

5 Kommentare:

  1. Ach du warst in Urlaub, mir haben schon deine Beiträge gefehlt! :-)
    Das klingt ja nach einer kulinarischen Wunderreise! Ich bin immer wieder erstaunt was du so alles entdeckst! Recherchierst du vorher immer im Netz? Oder fragst du dich vor Ort durch?
    Der Burger sieht fantastisch aus und macht mir grad fies Appetit auf Fast Food. ;-)

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  2. @Mihl: Ohja, das ist echt schade. Auf nach Kopenhagen! :-)

    @Birdie: Ich recherchiere immer vorher ein bisschen, z.B. bei happycow.net. Ich druck die Liste aus und nehm sie mit, und schau dann vor Ort, was in der Nähe ist. Und manchmal google ich den Urlaubsort auch vorher, weil man auf anderen Blogs oft tolle Entdeckungen macht, wie z.B. die Bäckerei, die wurde bei theurbanhousewife.com erwähnt. Recherchieren ist lustig und bringt mich richtig in Reiselaune! :-)

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  3. wow, sehen die Sachen toll aus *schmacht*. Ich glaub ich wander aus :-)

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  4. Mensch, du kommst ja vielleicht was rum in der Weltgeschichte..... und immer wirst du toll verpflegt, veganes Herz, was willst du mehr? =)

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  5. Ich fahre am Samstag los nach Schweden :)
    Bis nach Malmö sind es von unserem Ferienort aus etwa 40km, wir werden also auf jeden Fall dort hin fahren.
    Dein Post hat mir da sehr geholfen, danke :)
    Schade, dass Göteborg für uns zu weit nördlich ist, dass klingt auch soo gut! :(

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