30. Dezember 2010

Weihnachtliches YumYum

Ja, Weihnachten ist vorüber, aber das leckere vegane Essen wollte ich Euch nicht vorenthalten! Gekocht habe diesmal nicht ich (bis auf den Pumpkin Pie, den hab ich gebacken), sondern mein Papa und M's Mum. Bitte um gehörigen Applaus für diese beiden, es war immer ganz köstlich! Unsere Familien sind toll :-)

 Vorspeise am Heiligen Abend: Suppe mit Kaspressknödel

Heiliger Abend: Eine Auswahl leckerer Kleinigkeiten (von unten im Uhrzeigersinn): Tortilla mit Kartoffeln und Artischoken, Kartoffeln mit würziger Paprikasauce, gegrillter Paprika, panierte Auberginen, Kartoffelsalat, Rostbratwürste, eingelegte Zwiebel, Bohnen in Tomatensauce. Yummy!!!

 Nach originalem Rezept von lieben Freunden: Echter amerikanischer Pumpkin Pie - veganized. Einfach richtig weihnachtlich mit viel leckerem Zimt und schön cremig.

 Bei M's Mum: Penne mit Artischoken-Sauce. Superlecker!

Am 2. Weihnachtstag: Curry-Nudeln.

Nun bin ich schon bei den Vorbereitungen für unsere kleine (sehr kleine - zu zweit) Silversterfeier. Wir sehen uns dann im neuen Jahr! Ich freue mich schon wieder auf Euch und wünsche Euch alles, alles Gute für 2011.

22. Dezember 2010

Über Traditionen

Weihnachten steht unmittelbar vor der Tür, es hat sogar einen Fuß schon im Zimmer. Heute waren wir noch einkaufen - vor den Feiertagen ist das immer ein Spießrutenlauf - ein paar Lebensmittel, die restlichen Geschenke, ein paar Gutscheine, und für den kleinen Bruder des Freundes soll ich ja auch noch was aussuchen... Damit wenigstens das Abendessen nicht anstrengend wird, sind Veggie-Burger und Pommes geplant. Als ich dann vor der kilometerlangen Kühlabteilung stehe, fallen mir die großen Schilder auf: "Weihnachtsgans, aus Ungarn, 4 €", "Ente, aus Frankreich, 3 €". Diese Anpreisungen lassen mich für einen Moment den Rummel um mich herum vergessen, und die Bedeutung dieser Angebote trifft mich hart: Ein kleines, verwirktes Leben wird da tiefgekühlt um einen Spottpreis verkauft. Ein Individuum, eine kleine Persönlichkeit, die genauso Schmerz empfindet wie wir alle, mit einer Mutter und einem Vater und vermutlich unzähligen gefiederten Geschwistern. Vielleicht sollte eher das auf dem Schild stehen? Still packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und machen uns auf den Heimweg. Auf der Autobahn überholen wir einen Tiertransporter. Es schauen mich zwei sanfte, dunkle Augen aus wuscheligen schwarz-weißem Fell an. Eng zusammengepfercht werden die Kühe in der Kälte zu ihrem vermutlich letzten Reiseziel gebracht.

Es scheint, so wären gerade zu den Feiertagen alle Vorsätze, alles Mitgefühl und alle Gedanken an unsere tierischen Kollegen vergessen. Ich kenne Menschen, die ansonsten sehr wenig Fleisch essen, die sich aber gerade Weihnachten und Silvester niemals ohne Karpfen, Schweinebraten, Bratwürstel oder Gänsebraten vorstellen könnten. Natürlich ganz zu schweigen von den Leuten, die allein vom Gedanken an vegetarisches Essen Ausschlag bekommen, auch die kurbeln ihren Fleischkonsum dann nochmal ordentlich an. Wieso verhalten wir uns an den Feiertagen so, als würde all unser Fleisch an Bäumen wachsen? Wieso verdrängen wir gerade zu Weihnachten die unzähligen Videos und Berichte über Massentierhaltung und ihre Gräuel? Fragt man die Leute, warum es denn gerade Truthahn zu Weihnachten sein muss, bekommt man Antworten wie "Weil es sich so gehört", oder "Weil es schon immer so war", oder "Weil es Tradition ist".
Tradition kommt von lat. tradere oder traditio, was soviel wie hinübergeben bzw. Übergabe bedeutet. Ich frage mich, was es denn ist, das wir hier hinübergeben. Sind es leere Gesten? Sinnfreie Handlungsabfolgen? Der Gänsebraten muss gegessen werden, weil es schon immer so war und das wird auch bis in die Ewigkeit so bleiben? Wollen wir der nächsten Generation Völlerei hinübergeben? Respektlosigkeit vor anderen, solange es unseren Gaumen Freude bringt? Und können wir diese Traditionen nicht selbst bestimmen und mit unseren eigenen Werten bereichern? Frei interpretiert nach Jean Jaurès: "Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme." Ich brenne für Mitgefühl anderen gegenüber, und genau das möchte ich weitergeben, und ich bin überzeugt davon, dass viele, viele andere Menschen genauso denken. Warum richten wir unsere Traditionen nicht danach aus? Wer hat denn bestimmt, dass es am Heiligen Abend unbedingt Bratwürstel geben muss? Und können die nicht auch aus Seitan sein? Ich denke, dass die Feiertage genauso köstlich sind wenn man veganes Risotto, Pasta, Tapas, Nuss- oder Linsenbraten oder Ofenkartoffeln serviert. An Weihnachten kommen wir mit unserer ganzen Familie zusammen, lachen, haben Spaß und besinnen uns auf die wirklich wichtigen Werte im Leben. Wir feiern die Geburt eines besonderen Mannes, der schon lange vor unserer Zeit den Geringsten und Schwächsten der Gesellschaft die Hand gereicht hat. Sind diese Werte nicht viel besser in einem vegetarischen oder veganen Festtagsessen repräsentiert - einem Essen, bei dem kein Lebewesen zu Schaden kommt? Ich wünsche uns allen die Kraft, die Traditionen in unserem Leben so zu formen, damit sie unsere eigenen Werte repräsentieren und wir Mitgefühl, Güte und Nachhaltigkeit hinübergeben können. Frohe Weihnachten.

13. Dezember 2010

Dreifach Schokoladige Super Cupcakes (Rudolph Edition)



Ihr habt Freunde, Bekannte, Familienmitglieder, die meinen, dass veganes Essen fad schmeckt? Dass Tofu die Ausgeburt des Bösen ist? Und dass man ohne Eier sowieso keinen anständigen Kuchenteig zustande kriegt? Bitteschön, Rache ist süß, und kommt in Form superschokoladiger Cupcakes daher. Diese leckeren Cupcakes werden jeden überzeugen, dass veganes Essen auch super-lecker und dekadent sein kann. Am besten behaltet ihr aber für euch, dass das Mousse aus Tofu gemacht ist, zumindest so lange, bis die Cupcakes aufgegessen sind. Und dann könnt ihr euer Bösewicht-Lachen lachen.

Perfekt für die Weihnachtszeit haben die Cupcakes von mir auch noch rote Nasen verpasst bekommen.
Viel Spaß beim Backen!

PS: Über Cupcakes freuen sich nicht nur Meckerer und Miesepeter, sondern ganz bestimmt auch wohlwollende Menschen und andere VeganerInnen sowieso!


Cupcakes (12 Stück) (aus "Vegan Cupcakes Take over the World" von Isa Chandra Moskowitz)

230ml Sojamilch
1 TL Apfelessig
150g Zucker
75ml Öl
1 TL Vanille-Extrakt, oder 2 Päckchen Vanillezucker
150g Mehl
40g Kakaopulver
1/2 Teelöffel Backpulver (ca. 2 Gramm)
3/4 Teelöffel Natron / Speisesoda (ca. 3 Gramm)
1/4 Teelöffel Salz

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. 12 Cupcake-Förmchen mit Papierförmchen auslegen. Die Sojamilch mit den Essig vermischen und ca. 5 Minuten beiseite stellen. Dann den Öl, Zucker, und den Vanille-Extrakt dazugeben und schaumig rühren. In einer zweiten Schüssel Mehl, Kakaopulver, Backpulver, Natron und Salz vermischen und in zwei Portionen zu den flüssigen Zutaten geben. Mischen (mit der Hand, nicht mit dem Mixer!) bis keine großen Klumpen mehr zu sehen sind, einige kleine sind ok. Auf die Cupcakes-Förmchen aufteilen. 18-20 Minuten backen, bis ein Zahnstocher, in die Mitte hineingestochen, sauber wieder herauskommt.

Schokoladen-Mousse
170g vegane Zartbitter-Schokolade
170g Seidentofu
30ml Sojamilch
1/2 TL Vanille-Extrakt oder etwas Vanillezucker

Seidentofu, Sojamilch und Vanille-Extrakt in einem Mixer glatt mixen. Vorsichtig die Schokolade in einem Topf über sehr niedriger Hitze schmelzen. Zum Tofu geben, gut durchmixen, und über Nacht kühl stellen.

Dekorieren
Etwas vegane weiße Schokolade, geraspelt
Granatapfelkerne
Spritzbeutel

Die Cupcakes sehr gut (= komplett) auskühlen lassen. Das kalte Mousse in den Spritzbeutel füllen, und die Cupcakes damit aufdressieren. Mit geraspelter Schokolade bestreuen, zum Abschluss zwei Granatapfelkerne auf die Spitze setzen.

10. Dezember 2010

Kekserlduft liegt in der Luft

Seit ich groß genug war, um aufrecht zu stehen, haben meine Mama und ich in der Adventzeit Kekse gebacken. Sogar als ich noch Windeln trug, hab ich immer eifrig beim Ausstechen mitgeholfen und fleissig Kekse (und den Rest der Küche) mit buntem Zuckerguss verziert.
Mittlerweile trage ich keine Windeln mehr, aber die Tradition ist uns geblieben. Die Rezepte meiner Mama haben wir veganisiert, und sie schmecken genauso fantastisch wie früher - vor allem auch, weil sie mit viele Liebe und Freude gebacken werden. Wenn die Wohnung dann nach Staubzucker und Keksteig riecht, und wir müde, mit Mehl an unserer Kleidung, die Kekse auf großen Platten arrangieren, dann kann Weihnachten wohl nicht mehr weit sein. Wer gerne nachbacken möchte, ich habe die Rezepte hier gepostet. Heuer haben wir die Menge für die Linzeraugen sogar verdoppelt.

 Vanillekipferl, fertig für den Ofen (vielleicht nicht perfekt, aber dafür super-lecker!)

Dick mit Zucker bestreut.

Ausstechen der Linzer Augen.

Yummy! Gefüllt mit Marillenmarmelade.
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