Dieser Kuchen bringt mich per Express zurück in meine Kindheit. Ich stehe als Mini-C in der Küche meiner Großmutter, und belege mit klebrigen Fingern vorsichtig den fertigen Obstboden. Das süße Aroma von Erdbeeren liegt in der Luft. Dann kommt das warme, glibbrige Gelee auf die Früchte, und damit beginnt das ungeduldige Warten auf den fertigen Kuchen. Aber dafür durfte ich dann gleich mehrere Stücke von dieser Leckerei essen, denn diese Art von Obstkuchen wird durch die frischen Erdbeeren mit der Zeit ganz schön saftig, fast matschig, was aber meinem Hochgenuss keinen Abbruch tat.
Während wir früher fertigen Obstboden benutzten, mache ich heute meinen Kuchen von Grund auf selber, was das Vergnügen aber meiner Meinung nach nur steigert. Der Boden ist eine Abwandlung meiner Vanille Cupcakes, und schmeckt fantastisch in Kombination mit den süßen Erdbeeren. Aber auch mit anderem Obst könnte ich mir diesen Kuchen gut vorstellen, Bananen, Ananas, Kiwi, Himbeeren... yum.
C's nostalgischer Erdbeerkuchen
Für den Boden
Für den Boden
100 Gramm Zucker
2 Packung Bourbon-Vanillezucker (nach Möglichkeit kein Vanillin-Zucker!)
1 Vanilleschote
110 Gramm weiche, vegane Butter (z.B. Alsan)
65 Gramm Soja-Joghurt, natur
2 Ei-Ersatz, nach Packungsanleitung angerührt*
200 Gramm Mehl
1 1/2 TL Backpulver (7 Gramm)
1/4 TL Salz
60ml Sojamilch
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Kuchenform (24cm) gut einfetten. Den Ei-Ersatz mit einem Schneebesen schaumig rühren und beiseite stellen. Butter, Zucker und Vanillezucker in eine große Schüssel geben. Die Vanilleschote mit einem scharfen Messer der Länge nach einritzen und das Mark herausschaben und zur Butter geben. Mit einem Handmixer das Butter-Zucker-Gemisch gut fluffig verrühren. Das Soja-Joghurt dazugeben, gut vermixen, dann den Ei-Ersatz hinzufügen und ebenfalls gut verrühren. In einer zweiten Schüssel das Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Dann wird das Mehl in drei Teilen zum Butter-Gemisch gegeben, jeweils mit einem Drittel der Sojamilch gut unterheben (mit einem Löffel o.ä., nicht mehr mit dem Mixer). So weitermachen, bis das ganze Mehl und die ganze Sojamilch im Teig sind, und alles gut vermischt ist. Den Teig in die Form streichen und ab in den Ofen. Bei 180 Grad 20 - 25 Minuten backen, nur so lange, bis ein Zahnstocher, in die Mitte des Kuchens gestochen, sauber wieder herauskommt. Gut auskühlen lassen.
Zum Zusammensetzen
Eine Schale Erdbeeren, gewaschen, trockengetupft und geviertelt
1 Packung Tortengelee, klar
Erdbeermarmelade
Den abgekühlten Boden gut mit Marmelade einstreichen. Die Erdbeeren darauf arrangieren. Das Tortengelee nach Packungsanleitung zubereiten (bei mir war das 1/4 Liter Wasser und 50 Gramm Kristallzucker - eher vorsichtig den Zucker dosieren! - mit dem Tortengelee aufkochen), dabei zusätzlich einen EL Erdbeermarmelade in die Mischung geben, bevor ihr das Gelee aufkocht. Gut rühren, damit sich die Marmelade auflöst (sobald die Mischung warm wird, geht das leichter). Kurz abkühlen lassen, dann vorsichtig über die Früchte geben - ich habe nicht das ganze Gelee aufgebraucht. Kühl stellen, bis das Gelee fest ist. Fertig! Der Kuchen schmeckt frisch am besten!
*No-Egg von Orgran ist mir der liebste Ei-Ersatz (erhältlich in jedem Veganversand). Ihr könnt aber auch jeden anderen Ei-Ersatz aus dem Reformhaus nehmen, oder auch Sojamehl versuchen (2 EL Sojamehl + 4 EL Wasser), aber ich selbst habe es damit noch nie probiert.
Hmm, sieht lecker aus!
AntwortenLöschenIch hatte gestern auch überlegt Erdbeerkuchen aus den Biokisten-Erdbeeren zu machen, aber noch ehe ich fertig überlegt hatte, waren die Erdbeeren schon in meinem Mund verschwunden.. :-)
Kann mich Birdie nur anschließen: Sieht richtig lecker aus! Genauso kenne ich den Erdbeerkuchen aus meiner Kindheit - und liebe ihn :)
AntwortenLöschenDen Tortenguss/das Tortengelee mache ich aber meistens selbst - einfach aus ein wenig Zucker und Stärkemehl, die in Fruchsaft (oder Wasser) eingekocht werden.
Himmlisch!
Heute nachgebacken - herzerweichend lecker! ; D
AntwortenLöschenich hab' Sojamehl als Ei-Ersatz genommen, & es hat alles super geklappt. : ))
@Anonym: Das freut mich aber sehr! Und danke für den Hinweis mit dem Sojamehl. Gut zu wissen, dass es auch damit funktioniert!
AntwortenLöschenSieht das lecker aus! Vor allem der Boden... Da hätte ich jetzt auch Lust drauf. Aber dann ohne Tortenguss, dieses "Gewabbel" mochte ich als Kind schon nicht so gerne. Pur schmeckt man auch viel besser die Erdbeeren und eben den Teig.
AntwortenLöschenAch, da ist man gleich wieder in glückliche Kindheitserinnerungen versunken :)
Ist Tortengelee denn vegan? Ich dachte immer, da wäre Gelantine enthalten oder täusche ich mich?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
In den gängigen Tortengelees (z.B. von Oetker) ist üblicherweise keine Gelatine enthalten (Gelatine muss ja auch eingeweicht werden, Tortengelee wird normalerweise gekocht). Aufpassen muss man bei den roten Gelees, hier wird gerne Karmin verwendet - und das wird aus Läusen gewonnen. Iiih!
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