19. Juni 2011

Vegan im Restaurant

Wenn ich vor jemandem meine nicht ganz so geheime vegane Identität enthüllle, kommt schließlich immer die unausweichliche Frage: "Aber in Restaurants gehst du nicht oft, oder? Du kochst wohl immer selbst?"
Au contraire, liebe unvegane Freunde und Freundinnen. Diese Veganerin lässt sogar gerne für sich kochen, und ich genieße das auch genauso wie alle anderen. Und nein, ich gehe nicht nur in vegetarische oder vegane Restaurants, denn ich wohne in keiner Großstadt. Da bei vielen von euch das vegane Angebot vermutlich ähnlich dünn gesät ist, aber Essengehen einfach zu den schönen Dingen des Lebens gehört, hier mal ein paar Tipps, wie man auch als VeganerIn einen netten Abend im Restaurant verleben kann - und das ist gar nicht schwierig!

Prinzipiell gehe ich lieber in Restaurants, die keine typisch österreichische oder deutsche Küche servieren (außer wenn ich muss - scrollt mal nach unten, da findet ihr meine Tipps!). Meine Wahl fällt eher auf internationale Restaurants, denn dort gibt es oft schon vegane oder leicht veganisierbare Gerichte - hier einige Beispiele, die ich persönlich ausprobiert habe und auch regelmäßig bestelle. Aber auch andere Länder bieten vegane Spezialitäten, wie z.B. in arabischen, äthiopischen oder koreanischen Restaurants!

Italienisch: Jedes gute italienische Restaurant macht seinen Pizzateig aus Mehl, Hefe, Wasser und etwas Öl. Eine Pizza ohne Käse, aber mit viel Gemüse ist daher ein ganz wunderbares veganes Gericht und wird überall gerne zubereitet. Ich höre immer wieder Geschichten von Italienern, die angeblich Ei im Pizzateig haben, ich denke aber, dass das wirklich die Ausnahme ist. Ihr könnt ja fragen, aber ich warne euch: Ich habe meinen Kellner einmal zutiefst gekränkt, als ich ihn gefragt habe, ob Ei im Pizzateig ist - Italiener nehmen ihre Küche ernst!  Weitere Optionen in italienischen Restaurants sind Bruschetta (ohne Käse), Antipasti, oder auch Pasta mit Tomatensauce oder Olivenöl und Knoblauch - frischgemachte Nudeln sind meistens mit Ei, aber oft haben Restaurants auch getrocknete Nudeln, die klassisch italienisch ohne Ei zubereitet sind. Fragen lohnt sich! 

 Indisch: Die indische Küche ist prinzipiell sehr vegan-freundlich. Chana Masala (Kichererbsen in Curry-Tomatensauce), knackiges Gemüse mit vielen Gewürzen oder die verschiedenen Reisgerichte lassen das vegane Herz höher schlagen. Oft wird mit Joghurt oder Milch gekocht, was aber meistens auf der Karte vermerkt und daher leicht erkennbar ist, oder ihr fragt nach. In indischen Restaurants wird gerne mit Ghee (geklärte Butter) gekocht, das nicht vegan ist, aber welches man leicht weggelassen kann - auch hier lohnt sich das Nachfragen. Und dazu vielleicht ein knuspriges Fladenbrot - Naan wird traditionell mit Joghurt zubereitet, Chapati aber ist meistens vegan, wenn man es ohne Butter obendrauf bestellt. Yummy!

  

Chinesisch: In chinesischen Restaurants gibt es meistens einige Gemüsegerichte, auch mit Tofu, die schon vegan sind, z.B. "Fastenspeise der Buddhisten", Gemüse mit Tofu oder gebratene Sojabohnensprossen. Manchmal findet man in Gemüsegerichten gebratenes Ei, auch hier sollte man sich kurz erkundigen. 


Japanisch: Wer liebt nicht veganes Sushi? Sushi mit Avocado, Gurke oder Rettich ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Als Hauptgang bieten sich Gemüsegerichte mit Tofu an, auch Udon-Nudeln sind meistens vegan. 

 

Thailändisch: Mit einer Vielzahl an Curries mit cremiger Kokosnussmilch ist die thailändische Küche auch ein Paradies für VeganerInnen. Man sollte das Curry nur ohne Fischsauce bestellen, was aber meistens kein Problem ist, da oft ganz frisch gekocht wird!

 

Bio-, Vollwert-, Vital-Restaurants: Ok, das ist jetzt keine Küche eines bestimmten Landes. Aber oft wird man auch fündig in Restaurants, die gesunde Kost anbieten und zwar nicht vegetarisch sind, aber doch viele fleischlose Spezialitäten anbieten. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Karte oder ein Gespräch mit dem Kellner. Eines meiner liebsten Restaurants bietet mehrere vegane Gerichte an und es wird auch oft extra für uns gekocht!


Manchmal kann man sich das Restaurant nicht aussuchen (Familienfeiern, Geschäftsessen, eine Geburtstagsfeier...), und die Karte ist oft denkbar unvegan. Das heißt aber überhaupt nicht, dass es für uns hier nichts gibt. Fragt einfach nach einem veganen Gericht! Ich würde aber nicht einfach nur "veganem Essen" fragen, sondern auch erklären, was "vegan" denn bedeutet, da viele mit dem Begriff nicht so viel anfangen können, und es leicht zu Missverständnissen kommt. Ich sage meistens etwas wie "Ich lebe vegan, ich esse keine tierischen Produkte, also kein Fleisch, keinen Fisch, keine Milch oder Milchprodukte, keine Eier." Schaut euch vorher die Karte kurz an - gibt es etwas, das leicht veganisiert werden können? Macht den KellnerInnen Vorschläge, die sind oft dankbar dafür. Beispielsweise kann eine Gemüsepfanne mit Olivenöl statt mit Butter gemacht werden, oder ein Ofenkartoffel mit viel Gemüse und eventuell Tomatensauce serviert werden anstatt mit Sauerrahm. Denkt immer daran, ihr seid die Gäste, ihr bezahlt für das Essen - das Restaurant soll euren Wünschen nachkommen, nicht umgekehrt! Ein freundliches Auftreten versteht sich natürlich von selbst, und auch viel Lob, wenn das vegane Essen gut war - ein nettes Trinkgeld schadet auch nie :-)
Eines noch: Ihr bekommt in jedem Restaurant etwas Veganes zu essen. Wirklich, in jedem. Es mag nicht immer Haute Cuisine sein, aber ihr werdet nicht verhungern. Oft seid ihr sogar positiv überrascht. Ich erinnere mich an einen Abend, als ich mit ArbeitskollegInnen in ein sehr feines französisches Restaurant gegangen bin. Die Karte war sehr übersichtlich, und es war kein einziges vegetarisches (!) Gericht darauf. Ich sprach darauf den Kellner an und erklärte ihm, dass ich vegan lebe (und was das bedeutet!). Gemeinsam gingen wir die Karte durch, und ich bekam schließlich einen wunderbaren Salat, Ofengemüse und knusprige Kartoffeln. Es war ein fabelhaftes Essen!

Keine Angst also vor Restaurantbesuchen als VeganerIn, es ist viel leichter als man denkt! Lehnt euch zurück, bestellt ein kühles Getränk und freut euch, dass eure Küche heute mal kalt bleibt.

19 Kommentare:

  1. Ich finde deine Übersicht ganz toll! Tatsächlich gehe ich aber seltener Essen als vorher, weil es mir einfach unangenehm ist so viel zu fragen. Erst vor zwei Tagen habe ich in Halle noch einen bösen Blick+Kommentar in einem vegetarischen (!) Restaurant geerntet. Naja, vielleicht gewöhne ich mich noch dran.

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  2. Ich kann Deine wieder sehr guten Ausführungen nur unterstützen. Vor allen Dingen das Unterbreiten von Vorschlägen hilft oft sehr weiter. Ich gehe nach wie vor gerne Essen - Erfahrungen gibt es viele und die meisten sind positiv.

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  3. Danke für die schöne Zusammenfassung! Ich sehe es jedoch etwas anders. Mal eine Zutat auslassen oder austauschen ist für mich noch OK. Ich gehe aber nicht mit dem Kellner die Speisekarte und mit dem Koch den Vorratsschrank durch und bringe quasi mein "eigenes Rezept" mit. Ich gehe nur in's Restaurant, um mich verwöhnen zu lassen. Ich mache mir schon in der Woche genug Gedanken über's Essen, da möchte ich das nicht auch noch im Restaurant tun. Entweder haben die etwas, was einigermaßen passt oder ich lasse das. Außer ich habe seit 3 Tagen nichts mehr gegessen und im Umkreis von 50 km gibt es nichts :-)

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  4. Oh, jetzt hab ich Lust mal wieder Sushi zu essen!

    Mittlerweile gehe ich auch wieder öfter Essen. Ganz am Anfang fiel mir das schon sehr schwer zu fragen. Vorallem auf die Blicke hatte ich keine Lust. Mittlerweile sehe ich das auch so: "Ich bezahle doch dafür!" Und nett fragen kostet ja wirklich nichts und ich habe auch oft genug die Erfahrung gemacht, dass Bedienung und Köche ganz aufgeschlossen und sogar neugierig waren.

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  5. Mexikanisch ist auch ein heißer Tip, Tortillas sind vegan (ausser sie sind mit Käse überbacken, dann einfach abbestellen) und können mit Gemüsechilli gefüllt weden. Dazu Guacamole (Achtung, manche machen die mit Saurrahm, einfach fragen!) und schon hat man superlecker essen!

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  6. Leider ist es hier bei uns nicht so einfach. Selbst der Italiener macht Milch (!!) in den Teig für die Pizza. Als ich erklärte, dass ich Veganerin sei, wurde ich abgeblockt. Erst beim zweiten Anruf einige Tage später war man mir zugänglich, aber nur, weil ich sagte, ich hätte eine Eiweißallergie! Da wurde dann extra für mich der Teig ohne Milch gemacht, allerdings muss ich diesen Servie schon Tage vorher bestellen! Auch beim Griechen oder beim Chinamann ist man hierzulande LEIDER sehr unflexibel. Ich kann leider nicht bestätigen, dass man in JEDEM Restaurant etwas Veganes zu essen bekommt.... bin schon öfter nur auf die Getränkekarte ausgewichen... :o((
    Trotzdem Danke für diese Anregungen. Sind ja hoffentlich nicht alle Städte so hinterwäldlich wie Cuxhaven...

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  7. ich bin total einverstanden! bis jetzt bekam ich auch immer veganes Essen überall. im schlimmsten Fall (ist bis jetzt nur einmal passiert), gibt’s immer Bratkartoffel und Salat (der Kellner hat sich sehr bemüht und war mir für die Frage ob es da gibt sehr dankbar).
    ich finde es aber schon sehr fein, dass man als veganer öfter kocht. man lernt Obst und Gemüse besser zu schätzen, bekommt einen persönlichen Zugang dazu, was man überhaupt konsumiert. und wenn ich mit meinem Mann koche, entsteht eine sehr schöne Energie, die auch das Essen selber leckerer macht :)

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  8. @Mneme: Keine Sorge, da gewöhnt man sich dran - schau einfach böse zurück! Nein, im Ernst, oft ist man als VeganerIn auch übermäßig empfindlich, weil man sich so im Rampenlicht fühlt - in Wahrheit ist es den anderen oft ganz schön egal, was wir so essen!

    @Blumenmond: Ich mache auch fast nur positive Erfahrungen!

    @Homeveganer: Danke für deinen Kommentar! Ich glaube, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt: Auch ich gehe essen, um verwöhnt zu werden. Für mich bedeutet das, dass sich das Restaurant um mich als Gast hervorragend kümmert - und ich bin nun mal ein veganer Gast! Du wärst erstaunt, wieviele Restaurants das sogar als willkommene Abwechslung zum sonstigen gleichen Trott sehen und total stolz auf ihre veganen Kreationen sind! Ich nehme auch nie eigene Rezepte irgendwohin mit, falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe - ich kriege immer Sachen, die auf der Karte sind, nur eben leicht modifiziert, oder eine Kombination aus verschiedenen Sachen, die ohnehin schon da sind (wie es z.B. bei dem französischen Restaurant der Fall war!). Im Prinzip ist es das, was du sagst: Etwas auslassen oder austauschen, und plötzlich ist es vegan (oder es wird sogar extra gekocht, darauf nehme ich dann meistens keinen Einfluss)! Auch eine Speisekammer habe ich noch nie von innen gesehen... :-) Und Restaurants haben meistens etwas, was einigermaßen passt! Ich empfinde es als wunderbare Erfahrung, wenn ein Restaurant mich als Gast ernst nimmt, und sich bemüht, meinen Wünschen nachzukommen - das verstehe ich unter einem tollen Abend im Restaurant.

    @nativa: Genau, wir zahlen dafür! Auch im Restaurant zahlt man für Dienstleistungen. Wenn mir mein Maler die Wand in der falschen Farbe anpinselt, dann muss er doch auch damit rechnen, dass ich damit nicht zufrieden bin, nicht wahr?

    @Tina: Ja, mexikanisch ist auch toll! Die mexikanischen Restaurants hier im Umkreis sind leider eher Fertigküche und überhaupt nicht zu empfehlen (weder für VeganerInnen noch Nicht-VeganerInnen).

    @Heike: Das ist ja doof - was ist mit Nudeln, die harten sind ja oft ohne Ei! Ich persönlich habe bisher bei einem Chinesen noch immer was gefunden, gebratenes Gemüse gibt es meistens. Beim Griechen vielleicht gefüllte Weinblätter, Salat ohne Käse, Kartoffeln, Reis?

    @Tayana: Ich koche auch total gerne! Aber Essengehen gehört eben auch dazu, auch als Veganerin! :-)

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  9. Die Pizza sieht ja sehr lecker aus und ich liebe Sushi.

    Als Vegetarier hat man es doch einfacher auch in "normalen" Restaurants etwas zu bekommen.

    Der Vegetarier

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  10. Oh vielen Dank für diesen Post.
    Ich selber hab immer noch leichte Gewissensbisse zwecks Fragen und Umbestellen; denk mir dann immer, dass sich die ganze Belegschaft denkt "Was ist denn die für eine Zicke, dass sie dieses und jenes nicht isst?!"
    Hab schon überlegt, schwere Laktoseallergie vorzugeben...

    Aber wenn Augenklimpern hilft, dann... ;-)

    Grüße, hast einen wundervollen Blog!!

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  11. vielen dank für die tipps, wirklich sehr hilfreich!

    ich hätte auch gar nicht so das problem, kellner zu fragen, aber leider verdrehen auch oft die mit-essen-gehenden die augen und fühlen sich bestätigt, dass vegan essen ja furchtbar kompliziert ist und man immer ne extrawurst braucht (vor allem, wenn es die eltern sind *nerv*)

    lg lisza

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  12. Super, danke für die Tipps. Ich finde auch, dass man in den meisten Fällen überall lecker essen kann. :)
    Was ich jetzt leider schon des Öfteren erleben durfte, ist, dass ich Salat mit Essig-Öl bestellt habe und dann war Fertigdressing drauf, das nicht sehr vegan aussah. Schade, sowas. :(

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  13. Grundsätzlich geht es aber auch mir so, dass die Tage des ungezwungenen Essengehens gezählt sind. Leider habe ich auch so gar keine Lust meinen Omni-Kollegen jedesmal eine Bestätigung hinsichtlich ihrer klassischen Anti-Vegan-Vorurteile zu geben. Denn wenn man das 3. Mal mit denselben Kollegen Essen geht und dann, weil die Karte echt so gar nichts vernünftiges hergibt und in Ermangelung meiner Lust eine 'Extra-Teller'-Bestellung a'la Harry & Sally aufzugeben, doch nur Grünen Salat ohne Dressing (weil man die Vinaigrete wegen des veganen Essigs mitbringt) bestellt, vielleicht mit ein paar drögen Beilagenfritten, dann habe ich das Gefühl, dass ich exakt das Gegenteil von dem tue was eigentlich mein Begehr ist, nämlich, diese Kollegen in ihrem zweifelhaften Genuss von Quälfleisch zu bestätigen. Daher ist die Wahl des Restaurants von elementarer Bedeutung.

    Ein guter Tipp ist meiner Erfahrung nach die Spanische Küche. Hier wird, vernünftiges Restaurant vorausgesetzt, durch die Vielzahl an Tapas mit einer enormen Bandbreite, schon viel Veganes auf der Karte stehen. Schön ist, dass die Tapas ganz häufig 'nah am Original' sind, also nur gering verarbeitet sind (gebackenes Gemüse in Knoblauch Olivenöl o.ä.). Somit hat man eine schöne Auswahl, es erübrigt sich häufig eine 'Extra Teller'-Diskussion und manchmal, wenn ich mit Menschen ausgehe, die nicht wissen, dass ich vegan lebe, wissen die es nachher auch nicht, da man ganz normal a'la carte essen kann.

    Last but not least; super blog, ich mag deine Art zu schreiben und werde ab jetzt mal häufiger vorbeischauen. Für den Moment zwar noch anonym aber vielleicht dann bald mit eigenem Blog, ich arbeite daran.

    Take care
    Rotthauser

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  14. ...
    als Ergänzung zum Pizzateig - der Pizzateig bei Vapiano ist nicht vegan. Das merke ich hier nur an, weil Vapiano zu den großen Ketten gehört, bei denen recht viele essen gehen (ich zum Beispiel und ich habs lange nicht gewusst).
    Die Vapiano-Pasta allerdings ist vegan.

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    1. Liebe/r Anonym,

      danke für den Hinweis. Ich war zwar noch nie dort, und ich glaube, Vapiano ist hier in Österreich nicht gerade sehr verbreitet, aber ich habe heute zufällig das hier bei einer Blog-Kollegin entdeckt - eine relativ aktuelle Produkt-Anfrage bei Vapiano, und der Pizza-Teig ist doch vegan. http://www.hab-hunger-muss-essen.de/index.php?id=6

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  15. Wem das Essen in Läden, in denen auch Leichenteile "zubereitet" werden, nicht zu eklig ist, kommt mit Deinen Tipps bestimmt gut weiter, danke dafür :)

    Je weiter man das treibt, desto unmöglicher wird es einem aber evtl. erscheinen, in "normalen" Restaurants vegan zu essen. Vorteile daran wären, dass man die Nachfrage erhöht, Bewusstsein schafft, evtl. den Ein- oder Anderen zum Nachdenken bringt.

    Nachteile: Man unterstützt ein Geschäft, das mit der Ermordung von Tieren sein Geld verdient. Gut, das lässt sich leider sowieso nicht überall vermeiden, eine Grenze zu ziehen ist schwierig - und eben manchmal nicht machbar. Aber zumindest kauft niemand Tofu beim Metzger ...
    Desweiteren muss man sich mal vorstellen, wie das in so einer Küche zugeht. Die wenigsten Leute dort werden sich darum scheren, ob das zur Verarbeitung benutzte Geschirr oder Schneidplatten oder wasweißich nach dem Verarbeiten von Fleisch ordentlich gesäubert werden.

    Ich esse seit ca. einem Jahr nur noch in Restaurants, die zumindest vegetarisch sind. Über die Jahre ist es mir mehrfach passiert, dass sich die Leute entweder nicht dafür interessieren, ob mein Essen 100% vegan ist oder dass sie vielleicht einfach zu doof sind:

    - Einmal war in einer Erbsensuppe Fleisch. "Nein, das kann nicht sein!", sagte man mir. Habe es nicht weitergegessen, und später wurde es so erklärt, dass wohl die Kelle in beiden Töpfen benutzt wurde ...

    - Einmal bekam ich einen Salat, im Gegensatz zu den Mitgästen ohne Speckstückchen. Dumm nur, dass die Croutons in derselben Pfanne angebraten wurden ...

    - Als in einem thailändischen Restaurant der Tofu nach Fisch schmeckte, "weil dafür dieselbe Fritteuse benutzt wird", war das Maß voll.

    Das mag alles keine Bosheit gewesen sein (vielleicht nur Ignoranz ...), aber wie lange soll ich den Kellnern und Köchen denn erklären, was und wie sie kochen können? Ich kann ihnen nicht ständig über die Schulter schauen.

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  16. Meine Freundin hat, damals noch Vegetarierin, heute Veganerin, in einem Pub in London eine Vegetarische Speise bestellt und gegessen. Chili ohne Fleisch

    Bis sie draufgekommen ist, dass das, was sie aß, Hackfleisch war, waren einige Löffel schon verzehrt. Den Brechreiz und ihre Wut könnte ich euch sicher vorstellen.
    Es gab null Trinkgeld und das heißt was in England.

    OLI

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  17. Hallo!
    Sehr sehr toller Blog!
    Nur kurz eine Frage: gebt ihr bei der Reservierung bereits bekannt das ihr vegan lebt oder nicht?! Mir wurde das nämlich mal zum Vorwurf gemacht ("damit sich Küche/Service drauf einstellen kann")

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    1. Sollte man auf jedem Fall! Nicht jede Küche ist sonst darauf vorbereitet. Und wer will schon ständig nur die spontan zusammengewürfelte Gemüsepfanne bestellen?

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Ich freue mich immer sehr, von Euch zu hören! Vorschläge, Ideen, Lob, eine andere Meinung (respektvoll, please) - immer her damit!

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