Seiten

30. Oktober 2011

Vegan MoFo XXI

 

Ich bin der Pawlow'sche Hund. Allerdings reagiere ich nicht auf ein Glöckchen, das mir den vollen Futtertrog signalisiert. Ich bin vielfältiger und bekomme daher von allem möglichen Hunger. Höre ich Eros Ramazotti auf Italienisch Liebesschwüre hauchen, bekomme ich Lust auf Pizza, Tiramisu und schweren Rotwein. Wenn ich Panflöten höre, dann denke ich an Frühlingsrollen und gebratenen Reis. Bei County Music mit ihren fröhlichen Banjos und eigenartigen Texten (I had a one night stand with my best friend's baby sister... aha) stehe ich praktisch schon in der Küche und brate Burger und trinke ein kühles Bier dazu. Und wenn ich indische Musik höre, dann träume ich von Dhal, Chana Masala und knusprigem Roti. Dieses Wochenende besuchte ich mit meiner Mutter gleich zwei Yoga-Kurse, bei denen die indische Musik ja bekanntlich auch nicht zu knapp bemessen ist. Kein Wunder, dass heute Mittag alles in mir nach Linsen schrie. Wie gut, dass diese Linsensuppe schnell zu machen ist und hervorragend schmeckt. Damit bin ich zufrieden, bis mich ein neues Musikstück zum nächsten Appetit führt. Geht es nur mir so oder bekommt ihr auch von den seltsamsten Dingen Hunger?

Linsensuppe (Glutenfrei)

1 - 2 EL Öl
1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 kleine Karotte
1 EL Tomatenmark
190 Gramm rote Linsen, kurz abgespült
900ml Gemüsesuppe
1 1/2 TL Cumin
1 Messerspitze Koriander
1 Messerspitze Chili-Pulver, mehr nach Belieben
2 EL Zitronensaft
Salz

Die Linsen in einem Sieb waschen und abtropfen lassen. Zwiebel & die Karotte schälen und würfeln. Das Öl in einem Suppentopf erhitzen, Zwiebel & Karotte dazugeben und andünsten, bis der Zwiebel weich ist. Den gepressten Knoblauch und das Tomatenmark hinzufügen, und ca. 2 Minuten weiter andünsten. Linsen, Suppe, Cumin, Koriander und Chili-Pulver dazugeben und köcheln lassen, bis die Linsen weich sind (ca. 20 bis 30 Minuten). Den Zitronensaft dazugeben, mit Salz und ev. mehr Chili-Pulver abschmecken.


Meine Lieben, das war es mit dem Vegan MoFo. Schön war's, und danke an alle für Lesen und Kommentieren. Totally Veg! kehrt nun wieder zum üblichen Posting zurück. Aber keine Angst, es erwarten euch auch so viele leckere Speisen, mehr oder weniger interessante Details aus meinem Leben und natürlich viele Rezepte. Namasté!

28. Oktober 2011

Vegan MoFo XX


Auf einem kurzen Ausflug nach München kehrten M und ich im Max Pett ein. Wir genießen dieses Tagestrips sehr, lassen es uns richtig gut gehen, und dazu gehört natürlich auch eine Menge leckeres Essen. Nachdem uns die Deutsche Bahn enorm im Stich gelassen hat, und wir mit einer Stunde Verspätung in München ankamen, war der Hunger riesig und unsere Bäuche knurrten wie Schäferhunde. M bestellte den Döner Teller (wie immer), und ich wich von meiner üblichen Bestellung ab (dem Puszta-Gulasch) und freute mich stattdessen auf den Gemüsegrillteller mit Sojamedailons, Pfeffersauce, Grilltomate und Ofenkartoffeln. Wenn ihr viel essen wollt und von allem etwas, dann ist der Gemüsegrillteller für euch gemacht. Ich genoß es, so viele verschiedene Geschmacksrichtungen am Teller zu haben, und ich bin auch ein großer Fan von Grillgemüse. Ein weniger großer Fan war ich allerdings von dem nicht zu ignorierenden Öl-See, der sich durch das Gemüse auf meinem Teller bildetete, aber ich bin die letzte, die sich wegen zu fetter Speisen aufregt, und man kann kann ja rundherum essen. DasPuszta-Gulasch bleibt trotzdem mein Favorit, aber wie alles im Max Pett ist auch der Grillteller eine köstliche Option - für den extra-großen Hunger, wohlgemerkt. Nachtisch hat aber immer Platz, und das Max Pett ist schon ein Reise wert allein wegen der Schokoladen-Mousse. Ein Gedicht.

 Gemüsegrillteller: Das ist eine ganze Menge Essen.

 M's Dönerteller

Triumphaler Abschluss: Schokoladen-Mousse mit Mango

Nach einem Tag voll Bummeln, Power-Walking und dem einen oder anderen Glas würzigen Biers legten wir vor der Heimreise noch einen Zwischenstopp beim Royal-Kebaphaus nahe des Hauptbahnhofs ein. Während dies nicht gerade nach einem Paradies für Veganer klingt, gilt es doch schon längst als Geheimtipp unter Veggies - hier bekommt man einen tollen, veganen Döner (oder Dürüm, in meinem Fall), der sogar noch besser schmeckt als das Original.


Meine Lieben, das war's fast mit dem Vegan MoFo. Ein Post kommt noch, dann ist die Gaudi auch für heuer schon wieder vorbei. Aber nicht traurig sein, es stehen ja aufregende Zeiten an - Halloween klopft mit seiner orangen Hand an unsere Tür, und ich höre auch schon die Weihnachtsglöckchen klingeln....

26. Oktober 2011

Veganes Halloween


Die gruseligste Zeit des Jahres ist wieder angebrochen... Halloween (stellt euch bitte eine sehr tiefe Stimme vor)! Spätestens seit M und ich einige Zeit in den USA gelebt haben, bin ich mit dem orangen Virus infiziert. Die Vorfreude auf Halloween macht sogar den Hochsommer erträglich, denn dann ist es nicht mehr weit bis zu Kürbissen, Geistern und natürlich Süßigkeiten. M fürchtet sich bereits vor dem Tag, an dem wir (irgendwann) in ein Haus ziehen werden, da ich plane, den Garten spätestens ab Mitte September in einen verfluchten Friedhof zu verwandeln, komplett mit Skeletten, Soundeffekten und Nebelmaschine. Vermutlich würde dann wirklich ein Pfarrer bei uns vorbeischauen, weniger besorgt um einen Exorzismus als um meine psychische Gesundheit.
Die alljährliche Halloween-Party darf daher natürlich nicht fehlen. Gemeinsam mit Freunden zünden M und ich gefühlte 257 Kerzen an, bewundern Kürbisse und essen, bis uns die Bäuche stehen. Während ich gerne Essen für Gäste koche, mache ich es mir doch gerne so einfach wie möglich bei den Vorbereitungen. Ich hatte nämlich nie besonders Lust darauf, nach acht Stunden in der Küche meinen Gästen die Türe mit herunterhängender Zunge und Kuchenteig in den Haaren zu öffnen, um sie dann zwei Stunden später wieder vor die Türe zu setzen, weil ich mich vor Müdigkeit nicht mehr auf den Beinen halten kann. Da gehe ich es lieber etwas gemütlicher an und trinke dafür eine Tasse Tee, während ich meine Halloween-Sounds anhöre (obwohl einem das ständige Kettenrasseln und die Hilfeschreie irgendwann gehörig auf die Nerven fallen). Wenn ihr Parties genauso vorbereiten wollt wie ich, hier einige Snacks, die umkompliziert und lecker sind, und genug Zeit lassen, die Wohnung mit künstlichen Spinnennetzen zu überziehen.

Mini-Pizzen sind ein perfekter Snack. Wer liebt nicht leckere kleine Dinge? Und sie sind einfacher zu machen, als man annehmen sollte. Der Trick ist der fertige, gekaufte Pizzateig - ausnahmsweise. Dann stecht ihr mit einem Glas Kreise aus, bestreicht sie mit einer fertigen, gekauften Pastasauce (ausnahmsweise) und belegt es mit etwas Gemüse. In diesem Fall: Artischoken, Zwiebel und Oliven. Oben drauf kommt ein kleiner Klecks fertiges, gekauftes (wirklich, ausnahmsweise!) Pesto. Das Öl im Pesto sorgt für saftige Mini-Pizzen.

Natürlich sollte man auch etwas Süßes anbieten. Immerhin ist Halloween! Diese saftigen Chocolate Chip Pumpkin Cookies sind schnell zusammengemixt. Allerdings braucht man gekochten, pürierten Kürbis dafür, wie für viele leckere Backwerke, die aus Kürbis entstehen sollen. Mein Tipp ist: Wenn ihr einen faulen Nachmittag Zeit habt, schneidet einen Kürbis auf, dünstet oder kocht ihn weich, püriert ihn und füllt in ihn in kleine Portionen (eine Beschriftung für Menge ist eine gute Idee), und ab in den Tiefkühler damit. Für köstliche Kekse einfach den Kürbis auftauen! Eignet sich natürlich auch für Pumpkin Pie, Pumpkin Latte, Pumpkin Everything...

Der Grusel-Tisch - Dekoration und ekelige Namen sind natürlich alles.... wer möchte gerne Monster-Schnecken, Folterrollen oder Blutscheiben essen? Wenn ihr kreativ genug seid, wird euren Gästen vielleicht so ekeln, dass ihr das ganze Essen für euch selber habt.

Natürlich ist auch in der übrigen Wohnung etwas Ambiente wichtig... Kerzen, Kürbisse, Spinnen (bitte keine echten), Spinnennetze und Grabsteine (auch hier bitte keine echten benutzen).

Mini-Pizzen angerichtet mit Wraps, die in Stücke geschnitten wurden. Die Wraps sind gefüllt mit geraspelten Karotten, Rucola und einem fertigen, gekauften Aufstrich (ja, schon wieder, aber das spart enorm Zeit).

Sushi mit Avocado und Gurke (lässt sich exzellent einige Stunden vorher rollen und hält, in Frischhaltefolie gewickelt, sehr gut im Kühlschrank aus), Wraps und Tofuschnecken, die immer ein Hit sind. Wenn ihr eure omnivoren Mitmenschen mit den Schnecken füttert, enthüllt erst hinterher, dass sie Tofu enthalten, und erfreut euch an den Gesichtsausdrücken.

Das sind also meine Tipps für ein leckeres, gruseliges, aber entspanntes Halloween. Ich lehne mich nun zurück und freue mich auf Erzählungen eurer Halloween-Parties. Macht mich stolz und erschreckt eure Gäste zu Tode (und serviert ihnen ein paar leckere Snacks). Booo to you!