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29. Dezember 2011

Back to the Roots - zwei vegane österreichische Rezepte

Als ich meine ersten veganen Schritte tat, kochte ich viel aus amerikanischen Kochbüchern nach. Die Szene dort war damals schon viel weiter, dem Leinenhosen- und Dinkelauflauf-Klischee entwachsen (wobei ich weder gegen das eine noch das andere etwas habe), und bot für mich als frischgebackene Veganerin so viele neue kulinarische Eindrücke - Veggie Burger, Burritos, Thai-Curries, Baked Potatoes, Chilli, um nur einige Favoriten zu nennen. Der Sprung in unbekannte Geschmackswelten war sicherlich ein guter und bot auch keinen Platz für den wehmütigen Vergleich - Aussagen wie "Das schmeckt aber nicht wie bei Mama" gab es nicht, denn Mama hat mir nie Bohnen-Burritos mit Koriander-Limetten-Reis und Guacamole serviert.
Mit den Jahren wollte ich aber wieder zurück zu meinen kulinarischen Wurzeln, ich sehnte mich nach Speisen aus meiner Kindheit und aus meinem pre-veganen Alltag. Daher habe ich nun begonnen, mehr österreichische Rezepte nachzukochen und natürlich auch zu veganisieren. Und während ich vermutlich nie ein Wiener Seitan-Schnitzel frittieren oder ein veganes Beuschel rühren werde, so beschreite ich doch neue Wege, die ziemlich lecker und vor allem ganz schön nostalgisch sind. Weil ich so in Schwung bin, habe ich gleich zwei Rezepte für euch, aus denen ihr euch euer eigenes Menü basteln könnt. Über den Grad der "Österreichigkeit" lässt sich natürlich streiten, aber in mir kommen beim Verspeisen jedenfalls wunderbar heimelige Gefühle hoch, und dieses Kriterium reicht mir.

Auf vielfachen Wunsch habe ich hier für euch ein Rezept für Erdäpfelkas, hochdeutsch "Kartoffelkäse". Wem Kartoffeln auf Brot komisch vorkommen, der soll einfach mal probieren - dieser Aufstrich ist super-cremig und sicherlich ein Hit an jedem Buffet . Er schmeckt übrigens am besten auf Schwarzbrot mit knuspriger Kruste, in dicken Scheiben heruntergeschnitten. In der Schule am Tag der "Gesunden Pause" war Erdäpfelkas immer mein Favorit.

Erdäpfelkas (für ca. 4 Personen)
350 Gramm Kartoffeln
20 Gramm weiche vegane Butter, z.B. Alsan
½ Zwiebel, sehr fein gewürfelt
100 ml Hafer- oder Sojasahne
1 EL gehackte Kräuter (Schnittlauch, Dill, Petersilie oder eine Mischung)
¼ TL Kümmel
Salz

Kartoffeln schälen, würfeln und weich kochen. In einer Schüssel noch warm stampfen und auskühlen lassen. Dann mit der Butter, Zwiebel und Hafersahne gut vermischen, Kräuter  und Kümmel unterheben und mit Salz abschmecken. Vor dem Servieren noch etwas Durchziehen lassen.



Als Kind einer österreichisch-italienischen Freundschaft kommt dieses Kürbiskernpesto daher. Es ist eine schöne Alternative zum klassischen Pesto und bringt den nussigen Geschmack der Kürbiskerne gut zur Geltung. Schmeckt über Pasta, aber auch als dekadenter Brotaufstrich. Außerden gibt es mir eine Gelegenheit, meiner Leidenschaft für Kürbiskernöl zu frönen.

Kürbiskernpesto - glutenfrei (für 3 große Portionen Nudeln)
170 Gramm Kürbiskerne, geröstet
5 Gramm frischen Basilikum (oder Petersilie)
5 EL Kürbiskernöl
2 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 EL Hefeflocken (optional)
4 EL Wasser
1 Knoblauchzehe, gepresst
etwas Salz

Alle Zutaten in einem Mixer zu einem feinen Brei pürieren. Easy! Das Pesto hält sich im Kühlschrank einige Tage.


Mögt ihr vegane Hausmannskost? Gibt es Gerichte, die bei euch mit besonderen Erinnerungen verbunden sind?

13 Kommentare:

  1. Mhh, ich liebe Kürbiskerne und Kürbiskernöl. <3 Muss auch unbedingt mal Pesto daraus machen!

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  2. Der Erdäpfelkas sieht toll aus! Meine Lieblingsgerichte waren tollerweise sogar schon vegan. Ich bin zwar erst 14, aber als ich noch jünger war, mochte ich am liebsten die guten alten deutschen Suppen bei meiner Oma: Kartoffel- und Graupensuppe. Bis heute gehören die beiden zu meinen Lieblingsgerichten und sind von Natur aus vegan!
    lg, Lisa :-)

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  3. die Kartoffelcreme sieht lecker aus und auf dem Brot kann ichs mir richtig gut vorstellen :)

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  4. Schmeckt der Erdäpfelkäs dann nicht in etwa so wie Kartoffelbrei auf's Brot?

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  5. @CH: Hm, eigentlich nicht. Er hat eine festere Konsistenz und schmeckt nach Kartoffeln, Zwiebeln und Kräutern - einfach gut!

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  6. Ich habs gestern endlich geschafft, den Erdäpfelkas zuzubereiten - wir fanden dieIdee ja so toll, dass wir sie schon letzte Woche getwittert hatten. Total lecker, wir waren sehr begeistert.
    Beim Zubereiten habe ich regelmäßig probiert und hab am Ende die Sahne ganz weggelassen, weil es auch so schon so toll geschmeckt hat. Vielen Dank für die schöne Rezeptidee!

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  7. Oh, die beiden Rezepte sehen lecker aus!

    Wenn man dem Erdäpfelkas noch weiße Bohnen (püriert/zerdrückt) untermischt, dann könnte man das Ganze nährstofftechnisch noch etwas aufpeppen, damit es nicht mehr so kohlehydratlastig ist.
    Was meinst du?

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  8. Ein sinnvolles veganes Erdäpfelrezept suche ich schon lange, und meine Liebe für Kürbiskernöl habe ich erst kürzlich entdeckt - wird baldmöglichst ausprobiert!

    @Julia: Ich denke, wenn man sich hierum zu viele Gedanken macht, nimmt man solchen Rezepten ihren Charme ;-) Die optimale Eiweiß-Kohlenhydrat-Fett-Balance muss ja nicht täglich oder gar in jeder Mahlzeit erzielt werden... Wenn man Schokolade isst, belegt man diese ja auch nicht mit Tofustreifen, um den totalen Fett- und Zucker-Overkill doch noch etwas "aufzupeppen" ;-) Ansonsten gilt eh - Versuch macht kluch :-)

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  9. @Katrin: Freut mich, dass es geschmeckt hat!

    @Julia: Du könntest das mit den Bohnen natürlich probieren. Nimm lieber nicht zu viel, sonst könnte es den Geschmack vielleicht beeinträchtigen. Alternativ könnte man auch fein gehacktes Gemüse daruntermischen, z.B. Paprika oder Karotte, dann hat man ein paar mehr Vitamine drinnen.

    @Nadine: Ich hoffe, es schmeckt dir - ich liebe Kürbiskernöl eigentlich schon immer! ;-)

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  10. Pesto hält sich übrigends lange, wenn man oben ne Schicht Öl draufmacht und es dann im Kühlschrank aufbewahrt. Mach ich mit Bärlauchpesto immer.

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  11. Erdäpfelkas habe ich früher in Massen verschlungen, aber ich konnte ihn mir ohne Frischkäse bzw. Topfen echt nicht vorstellen.
    Als ich dein Rezept gesehen hab, gab's noch am selben Abend eine deftige Jause mit deinem Erdäpelkas. Auch mein Omnifreund war begeistert :D

    Ich folge deinem Blog ja schon länger, aber je mehr ich nachkoche, desto süchtiger werd ich nach deinen Posts ;))

    Lieben Gruß aus Linz :)

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  12. Hört sich lecker an und wird bald ausprobiert! Ich liebe es Gerichte aus der Kindheit zu veganisieren. Mit meinen türkischen Wurzeln bereitet mir nichts mehr Freude, als traditionelle türkische Gerichte vegangerecht umzuwandeln.

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  13. Lecker!!! Ich mach' den Erdäpfelkas immer mit veganem Sauerrahm von Soyananda statt mit Hafermilch :D

    Liebe Grüße
    Helena

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