Einen großen Teil unseres Aufenthalts waren wir zu Gast bei Freunden. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war ich noch Vegetariern, nun war ich als Veganerin zu Besuch. Alle wussten zwar bereits, dass ich vegan lebe, trotzdem schickte ich vor meiner Abreise noch ein kurzes E-Mail: Ich würde sehr gerne beim Einkaufen und Kochen helfen, und bitteschön, keiner sollte sich graue Haare wachsen lassen, weil er nicht wusste, was er der Veganerin denn servieren sollte. Tatsächlich waren aber alle bereits schon bestens auf mich vorbereitet: Es erwarteten mich Vanille-Sojamilch und Vanille-Mandelmilch zum Frühstück, vegane Marshmallows, um sie über dem Feuer zu rösten, veganer Peach Crumble zum Nachtisch. Es wurden vegan-freundliche Restaurants herausgesucht, meine Wünsche ins Abendessen eingebaut, und auch, wenn unsere Freunde meine Beweggründe vielleicht nicht hunderprozentig nachvollziehen konnten, so begegnete mir doch nichts als Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Frühstück: Heidelbeer-Bagel mit Orangensaft und, ganz amerikanisch, einem Glas Vanille-Sojamilch. Ich habe sehr viele Bagels gegessen, weil ich sie heiß und innig liebe - sie schmecken hervorragend ganz amerikanisch mit Erdnussbutter und Marmelade.
Vegane Zimtschnecken, die man fix fertig kaufen kann - und die unglaublich gut sind!
Abendessen: Tomaten, Zwiebeln, Paprika und Champignon aus dem Ofen mit italienischen Kräutern
Kartoffel-Pastinaken-Pfanne aus dem Ofen
Und alles auf einem Teller mit Focaccia und Früchten. Am Abend vor dem Lagerfeuer mit Freunden. Über dem dann noch vegane Marshmallows gegrillt wurden. Hach.
Am Labor Day (einem amerikanischen Feiertag) packten uns unsere Freunde in ihr Auto und fuhren uns zu ihrer Familienfeier, auf der gegrillt wurde. Es gab neben Tortilla Chips und Salsa auch noch Rohkost mit Hummus, einige vegane Salate, Wassermelone, und zuckersüßen Mais. Die Veggie-Burger habe ich selbst im Supermarkt gekauft und mitgebracht, sie wurden mit gebräunten Zwiebeln und frischen Tomaten belegt. Es war ein wunderbarer Tag, gefüllt mit gutem Essen und netten Gesprächen, an dem M und ich plötzlich Teil einer großen amerikanischen Familie waren.
Zu Mittag gab es oft Sandwiches, die ich für M und mich mit Tofurky Aufschnitt, veganer Mayonnaise und viel frischem Gemüse belegte.
Riesige Fleisch-Tomaten, Fisolen mit Knoblauch und Zwiebeln, Kartoffeln mit Rosmarin - alles frisch im eigenen Garten geerntet. Dazu probierten M und ich veganes Hühnchen in Tomatensauce von Gardein. Es war ganz gut, nach all dem Hype um diese Marke hatte ich mir aber mehr erwartet, und ich habe bei uns in Good Old Europe schon wesentlich besseres veganes Hühnchen gegessen.
Gartenfrische grüne und gelbe Zucchini am Grill.
Refried Beans sehen zwar unappetitlich aus, sind aber was Feines: Sehr weich gekochte Pinto-Bohnen werden mit Olivenöl, etwas Knoblauch und Cumin zu einem Püree verarbeitet, das man in Burritos oder zu Quesadillas isst. Die muss ich daheim unbedingt nachkochen!
Die Quesadillas, gegrillte Tortillafladen, gefüllt mit Käse, waren für mich übrigens mit Dayia, einem veganen Käse gefüllt, der mich aber nur mäßig beeindruckt - ich finde das wir auch auf diesem Sektor hier sehr gut versorgt sind!
Gleich am ersten Tag planten meine Freundin Jessie (die mich anscheinend sehr gut kennt) einen Ausflug zu Whole Foods Market, einer großen Supermarkt-Kette, die Gourmet- und Bio-Ware verkaufen. Am Parkplatz angekommen musste ich mich zügeln, um nicht in den Supermarkt zu rennen. Dieser Whole Foods war gigantisch, größer als die Supermärkte die ich aus Salzburg kenne, und vollgepackt mit Grünkohl, frischem Obst und so ziemlich jedem veganen Produkt, das man sich nur wünschen kann - der feuchte Traum eines jeden Kleinstadt-Veganers. Das Beste an Whole Foods ist aber, dass es dort eine gigantische Salat-Bar und eine Hot-Bar (mit warmen Essen) gibt, die eine sehr große vegane Auswahl bieten, zusätzlich zu den zahlreichen fertigen veganen Sandwiches, Wraps und Sushi-Rollen. Außerdem befinden sich in diesem Whole Foods drei kleine Restaurants, in denen man vegane Pizza, Burger und Milchshakes bestellen kann. Ich kam mir vor wie Alice, die durch das vegane Kaninchenloch gefallen war. Einziger Nachteil: Günstig ist Whole Foods nicht. Aber im Urlaub gönnt man sich gerne etwas, nicht wahr?
Obst, Guacamole, Obst, Obst, Obst...
Selten so eine hübsche Gemüseabteilung gesehen!
Alles vegan: Pflanzliches Fleisch, Käse, Mayonnaise, Keksteig...
Innenansicht - Trockenfrüchte für den Schulstart!
Eine Bar (mit Burgern, auch veganen!) mitten in einem Supermarkt.
Pizza und Wein während des Shopping-Trips? Kein Problem!
Die Salat-Bar, die mir weiche Knie verursacht... die Auswahl ist einfach unglaublich!
Mehr veganer Salat... da dauert das Zusammenstellen etwas.
Whole Foods-Ausbeute: Salat und Sushi.
Sellerie, Reissalat, Bohnen, Heidelbeerdressing, und veganer Curry-Hühnchen-Salat!
Sushi mit Naturreis
Auch von Whole Foods: Vegane Pizza mit gegrilltem Gemüse und so richtig viel Knoblauch.
Neuer Tag, neuer Salat: Dieses Mal mit einem veganen Hühnchen-Salat in cremigen Dressing... das vegane Huhn von Beyond Meat schmeckt schon fast gruselig echt.
Nachspeise: Mini-Eiscreme-Sandwiches mit Schokoladenkeks und Erdbeer-Schoko-Vanille-Füllung. Schade, dass es die bei uns nicht gibt - veganes Eis machen können die Amis wirklich ausgezeichnet!
Closeup des Mini-Sandwiches
Natürlich sind wir nicht nur daheim herumgegessen und haben vegane Köstlichkeiten in uns reingestopft - obwohl das auch sehr schön gewesen werden. Wir haben auch Ausflüge unternommen, wie zu einem Straßenfest mit Kunsthandwerk. Dort wurde meine liebste amerikanische Knabberei verkauft: Kettle Corn. Kettle Corn ist Popcorn, das in einem sehr großen Topf mit Salz und Zucker zubereitet wird. Es schmeckt salzig und süß und ist noch warm einfach ein Gedicht. Der nette Kollege hinter mir am Foto rührt gerade eifrig im Popcorn-Topf, während ich schon am Naschen bin.
Zum Runterspülen des Kettle Corn wurde selbstgemachte Zitronen-Limonade verkauft: Nur aus Zucker und Zitronen hergestellt und eiskalt serviert. Ein Gedicht an einem heißen Tag!
Im letzten Teil zeige ich euch, welche tollen Gerichte ich in Restaurants gegessen habe!
Irgendwie macht gerade allein das Essen Lust, in die USA zu reisen:D
AntwortenLöschenAls meine Mom in Newyork und Ohio war, meinte sie auch, dass es dort im Verhältnis zu hier in Deutschland soo viele Vegetarier und Veganer gibt und das Angebot ohne tierisches viel größer sei,
Wow wie toll. Und super freundlich von deinen Freunden dass die so auf dich eingegangen sind und sogar extra Sachen gekauft haben. das habe ich bis jetzt noch nie erlebt, ich musste immer alles selber mitbringen oder mir kaufen...
AntwortenLöschenWhole Foods muss super sein, dass hört man immer wieder. Ich habe mal gehört das es vom Gründer von Aldi kommen soll...warum machen dann die dann in Deutschland nciht auch so einen tollen Laden auf,argh;)
Liebe Grüsse,
Krisi
http://excusemebutitsmylife.blogspot.com
Whole Foods ist keine Aldi-Tochter. Du verwechselst Whole Foods mit Trader Joe's.
LöschenIn ca. einem Monat bin ich auch endlich wieder in den USA, ich freue mich schon soooo sehr, wenn ich Deine Fotos sehe :D
AntwortenLöschenWhole Food ist toll! Kennst du den an der Kensington High in London <3 Ich hab dort so gerne immer eingekauft, in der Zeit, als ich in London gelebt habe. Auf die USA freue ich mich auch schon, steht demnächst auf meinem Plan. Dein Bericht macht definitiv noch mehr Lust drauf! :-) Liebe Grüße von Daniela
AntwortenLöschenWow, so ein riesiges veganes Angebot ��
AntwortenLöschenUi, was für ein spannender Beitrag. Hab die virtuelle kulinarische Reise sehr genossen und viel entdeckt. (Vegane Marshmallows? Wie toll ist das denn bitte?)
AntwortenLöschenLiebste Grüße und ein schönes Wochenende!
Frau K.
Das sieht sehr lecker aus. Offensichtlich gibt es auch in den USA vegane Optionen :) Das würde man nicht unbedingt sagen, wenn man mit Vorurteilen behaftet ist ;-)
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