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24. Februar 2015

Der beste Zitronen-Joghurt-Kuchen


Es war einmal vor langer Zeit eine Prinzessin namens Claudia, die vom Backen überhaupt keine Ahnung hatte. Anstatt frisch gebackener Kuchen aß sie also Kuchen aus dem Supermarkt  - besonders gerne Zitronenkuchen. Jahre später, als sie endlich backen gelernt hatte (und verstanden hatte, dass Käfigeier in den Supermarkt-Kuchen ziemlich uncool sind), sehnte sie sich aber so sehr nach genau diesem Zitronenkuchen. An einem schönen Samstagnachmittag zauberte die Prinzessin darum den perfekten veganen Zitronenkuchen. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann ist der Kuchen schon längst aufgegessen, und der Prinz hat vielleicht auch ein Stückchen bekommen.


War das nicht eine schöne Geschichte? Noch schöner ist, dass ich euch das Rezept mitgebracht habe für eben diesen Zitronenkuchen, und der ist wirklich märchenhaft gut - mit einem wunderbar feinem Zitronengeschmack, ganz viel Saftigkeit dank des leckeren Vanille-Sojajoghurts und der perfekten flaumig-zarten Konsistenz. Hach. Perfekt zu einer großen Tasse Tee oder einem veganen Cappucino. Am besten schmeckt der Kuchen dick mit Staubzucker bestreut - aber wer noch mehr Zitronenbums haben möchte, glasiert ihn mit 100 Gramm Staubzucker, den ihr mit 2- 3 EL Zitronensaft verrührt.
Wer besonders nett ist, teilt den Kuchen mit lieben Menschen, zum Beispiel bei einem gemütlichen Brunch oder auf dem Ostertisch  - ja, es wird Frühling!


Zitronen-Joghurt-Kuchen

Achtung: Dieser Kuchen ist zwar unglaublich lecker, aber kein Anfänger-Kuchen! Ihr müsst genau messen und arbeiten. Für Anfänger empfehle ich euch lieber meinen Karottenkuchen.

250 Gramm Mehl
2 TL Backpulver (ca. 10 Gramm)
1/2 TL Natron (ca. 3 Gramm)
1/4 TL Salz
130 Gramm Zucker
1 Packung Bourbon-Vanillezucker
200 Gramm Vanille-Sojajoghurt
50 ml Sojamilch
2 kleine Bio-Zitronen, gewaschen
80 ml Öl
Reichlich Staubzucker (Puderzucker) zum Servieren

Eine Brotbackform (ca. 30 cm) mit Backpapier auslegen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Von den beiden Zitronen die Schale abreiben und den Abrieb beiseite stellen. Die Zitronen auspressen und den Saft mit der Sojamilch vermischen. Mehl, Backpulver, Natron, Salz und Zucker miteinander verrühren. Gemeinsam mit den restlichen Zutaten in einer Küchenmaschine oder mit einem Mixer auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig rühren - es sollte sich ein schöner Teig gebildet haben, ihr sollt den Teig aber nicht minutenlang wie Brot rühren, das ist zu viel des Guten. Den Teig in die Form streichen und bei 180 Grad etwa 35 - 45 Minuten backen, bis ein Zahnstocher, in die Mitte des Kuchens gestochen, sauber wieder herauskommt. Komplett auskühlen lassen und dann erst mit Staubzucker bestreuen und genießen.

22. Februar 2015

Meine vegane Woche 16. - 22. Februar


Montag
Ich war beruflich in Graz und zum Abendessen gönnte ich mir einen Besuch im Ginko, einem vegan-vegetarischen Buffet-Restaurant. Das Buffet war sehr gut, besonders die Kartofferl und der Cremespinat schmeckten vorzüglich!


Dienstag
Da ich in Graz übernachten musste, wurde mir ein Hotel gebucht. Ich stellte dann überrascht fest, dass das Hotel Feichtinger auf Vorbestellung auch einen veganen Frühstücksteller anbietet, komplett mit Soja-Joghurt, veganer Streichwurst, Aufstrich, veganem Käse und Aufschnitt, und das Buffet standardmäßig auch Sojamilch, frisches Obst, Müsli und selbstgemachte, supergute Erdnussbutter bietet. So startet man ja gerne in den Tag!


Mittwoch
Eigentlich nehme ich immer ganz brav meinen Büro-Lunch in die Arbeit mit, aber gelegentlich komme ich doch in die Verlegenheit, dass ich ganz ohne Essbares dastehe. Wie schön, dass es schon viele Möglichkeiten für die vegane Mittagspause gibt - in Salzburg beispielsweise bei Indigo. Dort findet man verschiedene vegane Curries, Sushi und Salate. Ich liebe das Curry mit Sojachunks und extra Koriander!


Donnerstag
M und ich sahen uns den Ted Talk von Dr. Melanie Joy an, die darüber spricht, warum manche Tiere in unserer Kultur als "essbar" angesehen werden und andere nicht. Sehr interessante Theorie, sehr toll vorgetragen, sehr beeindruckende Frau! Momentan leider nur auf Englisch, deutsche Übersetzung ist aber geplant.

Freitag
Ich liebe Curry mit Kokosmilch, viel Gemüse, Tofu und scharfer Thai-Curry-Paste. Geht schnell, man verarbeitet viel aus dem Gemüsefach und ich mache immer so viel, dass wir dann noch mal davon essen können. Yay! Meine liebste vegane Curry-Paste (von der Marke "Cock Brand") kaufe ich im Asialaden, sie hält gut verschlossen eine Ewigkeit im Kühlschrank.


Samstag
Wir haben endlich mal wieder einen Ausflug nach Gut Aiderbichl geschafft, einem Gnadenhof für Tiere nahe Salzburg. Veganes Schnitzel und Spaghetti mit Sojabolognese, Knuddeln mit geretteten Ziegen, Ponies und Kälbchen und strahlender Sonnenschein. Hach.


Sonntag
Heute darf ich etwas Vorfreude verbreiten: Ich bin nächste Woche Freitag in Linz für die Präsentation meines Buches "Vegan für Naschkatzen" - schaut doch um 17:00 in dem Thalia auf der Landstraße vorbei! Und ich darf am 7. März auf der Veggie Planet Bregenz über mein Blogger-Dasein und die Entstehung meines Buches plaudern. Hurra!

15. Februar 2015

Meine vegane Woche 9. - 15. Februar


Rezepte zu kreieren kann ganz schön anstrengend sein und ist auch ein ordentlicher zeitlicher Aufwand - Ideen sammeln, Zutaten kaufen, kochen, anrichten, Foto machen, Foto bearbeiten, meine Handschrift entziffern, um das Rezept zu veröffentlichen... Ich liebe es, euch mit neuen veganen Schmankerln zu verwöhnen, aber gelegentlich wünsche ich mir, ich könnte euch auch ganz alltägliche Dinge zeigen - meinen veganen Alltag, interessante Links oder appetitliche Schnappschüsse. Darum starte ich heute eine neue Reihe am Blog: Meine vegane Woche. Ich versuche, euch jeden oder jeden zweiten Tag ein paar Sätze oder ein Bild aus meiner Woche mitzubringen, und freue mich schon sehr auf den Austausch und die Plauderei mit euch!

Montag
Da wir ja in Salzburg nahe der Grenze zu Deutschland wohnen, fahren M und ich gelegentlich zum Einkaufen zu den Nachbarn in den riesenmegagigantomanischen Supermarkt Globus. Früher war der nicht besonders veggie-freundlich, aber jetzt hat er uns wirklich überrascht: Ein riesiges Regal voll mit veganen Produkten, darunter die Marken Tofurky, Follow your Heart und Daiya. Und ja, ich habe ein wenig gekreischt.


Dienstag 
Dienstag ist Yoga-Tag. Seit Jahren besuche ich das Yogahaus ganz in meiner Nähe, wo ich meinen Büro-Rücken auf Vordermann bringe. Wer noch nie Yoga versucht hat, ich kann es nur wärmstens empfehlen.


Mittwoch
Beyonce hat einen veganen Lieferservice ins Leben gerufen, bei dem man für mehrere Tage Mahlzeiten bestellen kann - so soll der Einstieg ins rein pflanzliche Leben erleichtert werden. Natürlich gab das ziemliche Wellen in der veganen Community - immerhin lieben es Veganer, online zu debattieren. Ich verstehe die Diskussion aber nicht ganz: Einer der bekanntesten Stars unserer Zeit ist gerade dabei, veganes Essen cool und schick zu machen. Ist das Geschäftemacherei? Na klar. Wird es Veganismus mehr in den Mainstream rücken? Na klar. High Five!

Donnerstag
Eine liebe Freundin hat uns veganes Gummizeug geschenkt - ein riesiges Sackerl voll. Alles schon vernichtet.


Freitag
M und ich haben den Valentinstag vorgezogen und in unserem liebsten vegane Restaurant, dem Green Garden gespeist. Es war phänomenal!

Tom Ka Gai

Seitan-Schnitzerl

Bananen-Wan Tan mit Kokossorbet und Chia-Pudding

Samstag
M hat sich für den Valentinstag ins Zeug geworfen und vegane Schokolade bei Zotter bestellt - in Kuh-Form!



Sonntag
Brunch. Mhmmm. Wollt ihr auch Rührtofu essen? Bitteschön.

11. Februar 2015

Vegane Blondies

In meiner Teenager-Zeit hatte ich Freude an Haarfarben. Ich war rot, ich war brünett, und ich war auch blond. Ich fand rot damals natürlich total toll, brünett war auch schön, aber blond... blond gefiel mir nicht. Das lag vermutlich daran, dass vor 15 Jahren der Trend, gefärbte blonde Haare mit dichten dunklen Augenbrauen zu kombinieren, noch nicht wirklich angekommen war. Ich sah leider nicht aus wie eines der Supermodels, die den Look heute so eindrucksvoll tragen, sondern eher wie ein erschrockener Uhu. Außerdem hat mich der ständige dunkle Ansatz immer gestört - und nein, auch das war damals noch nicht hip. Jedenfalls habe ich mich als Blondine nie wirklich wohl gefühlt. Schade eigentlich, denn Blondinen sagt man ja nach, dass sie mehr Spaß haben.


Da ich den Blondinen ungern den ganzen Spaß alleine überlasse, habe ich zumindest Blondies gebacken. Ich wollte Brownies, aber anders... da kamen die Blondies gerade recht! Blondies sind wie Brownies, nur in hell - also ohne Kakaopulver, dafür mit Vanille und süßem braunen Zucker, aber ebenso wie die dunkle Schwester saftige Happen, die perfekt zu etwas Eiscreme oder einem Glas Mandelmilch passen. Weil es ohne Schokolade aber irgendwie auch nicht geht, durften ein paar dunkle Schokotropfen hinein, die wirklich perfekt zum hellen Teig passen.


Seit Jahren bin ich übrigens, ganz wie es meinem Hippie-Herz entspricht, wieder bei meiner ursprünglichen Haarfarbe angelangt - aber eigentlich mehr aus Trägheit, da mich die ständige Färberei genervt hat. Doch egal, ob ich irgendwann doch noch zur Blondine werde oder nicht, Blondies esse ich trotzdem gerne. Sie sind mir sogar fast lieber als Brownies - so ist es eben mit den verführerischen Blondinen.


Blondies (8 - 10 Stück)

Für diese Form braucht ihr eine kleine eckige Backform (ca. 20  x 18 cm) oder auch eine Springform mit 22 cm. Falls eure Form sehr viel größer ist, könnt ihr das Rezept auch verdoppeln.

100 Gramm brauner Zucker
3 EL Öl
100 Gramm Sojajoghurt, natur
1 Vanilleschote, Mark ausgekratzt
170 Gramm Mehl
1 TL Backpulver
1/4 TL Salz
3 EL Sojamilch oder andere pflanzliche Milch
50 Gramm vegane Schokotropfen (oder gehackte Schokolade)

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine eckige Backform mit Backpapier auslegen, damit ihr die Blondies dann herausheben könnt.
Zucker, Öl, Sojajoghurt und Mark der Vanilleschote mit einem Schneebesen sehr gut verrühren, bis der Zucker beginnt, sich aufzulösen. In einer zweiten Schüssel Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Die Zucker-Sojajoghurt-Masse dazugeben  und mit der Sojamilch zu einem glatten Teig rühren. Die Schokotropfen unterheben. In die Form streichen und bei 180 Grad etwa 16 - 20 Minuten backen, bis ein Zahnstocher, in den Teig gestochen, sauber wieder herauskommt - die Blondies sollen aber nicht zu lange gebacken werden. Nach dem Auskühlen in Stücke schneiden.

3. Februar 2015

Vegan in der Karibik - unsere Hochzeitsreise

Vielleicht haben sich einige von euch nach dem Bericht über unsere Hochzeit gefragt, wo denn eigentlich die Hochzeitsreise geblieben ist. M hat kurz nach der Hochzeit nicht ausreichend Urlaub bekommen, darum haben wir unsere Reise etwas aufgeschoben - aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Gleich nach dem Start ins neue Jahr ging es darum für uns auf Hochzeitsreise... und wir haben uns einen ganz besonderen Wunsch erfüllt. Man kann sogar von einem Herzenswunsch sprechen - ich denke, so lange habe ich noch nie auf etwas gewartet.


Wer regelmäßig mitliest, der weiß, dass wir große Disney-Fans sind. Seit wir das erste Mal in Disneyland Paris waren, träumten wir von einer Fahrt mit der Disney Cruise Line - ja, Disney hat eine eigene Kreuzfahrtlinie. Und jetzt, ganze acht Jahre nachdem wir den Wunsch geäußert haben, war es dann endlich so weit. Gut Ding braucht Weile, und gut war es wirklich - aber hallo!
Für uns war eine Kreuzfahrt genau das Richtige, mit der Prise Luxus, die man sich eben in den Flitterwochen gönnt. Wir konnten uns entspannen, neue Orte entdecken, köstlich essen und es uns so richtig gutgehen lassen... aber der Reihe nach!

Die Lobby

Eines der Restaurants - Royal Court

Animator's Palate

Sonnendeck mit Pool

Sonnenuntergang...hach.

Die Fahrt mit der Disney Fantasy, die dem alten Schick der früheren Kreuzfahrten nachempfunden ist, führte uns von Florida nach St. Maarten, Puerto Rico und einer privaten Insel in den Bahamas, Castaway Cay. Dazwischen hatten wir drei entspannende Tage auf See. Wir gönnten uns eine Kabine mit Veranda, was einfach wunderbar war - wir konnten in der Nacht bei offener Türe schlafen und die warme Karibik-Luft hereinziehen lassen, und in der Früh als erstes noch im Pyjama den Morgen auf der Verandah begrüßen.Wer sich übrigens fragt, ob auf einer Disney-Kreuzfahrt nicht unglaublich viele Kinder herumturnen - ja, das tun sie. Zum Glück können alle, die gerade keine Lust auf tobende Kiddies haben, sich in die separaten Erwachsenenbereiche zurückziehen und zwei Pools, mehrere Bars und auf Castaway Cay sogar einen eigenen Strand in Ruhe genießen.

Unsere gemütliche Kabine

Im Preis inkludiert ist auch das Essen, und wie ihr euch vorstellen könnt, wird auf einer Kreuzfahrt so richtig geschlemmt - zum Glück bilden da vegane Gäste keine Ausnahme! Schon beim Buchen konnte man angeben, ob man veganes Essen möchte, und kurz vor der Abreise kontaktierte ich Disney erneut, um sicherzugehen, dass unser Extrawunsch angekommen war. Mir wurde versichert, dass veganes Essen kein Problem darstellen würde - und das war es auch wirklich nicht! An Bord hat man morgens entweder die Wahl das Frühstück vom Buffet zu holen oder in einem der Restaurants sich das Frühstück servieren zu lassen. Da wir nicht so viel Zeit für das Frühstück aufwenden wollten, bedienten wir uns vom Buffet: Hier gab es schon recht viel Auswahl für vegane Gäste, wie Bagels, Erdnussbutter, Marmelade, frisches Obst, Oatmeal (Haferbrei), Müsli, und für den pikanten Geschmack Hash Browns (geriebene und frittierte Kartoffeln), Bohnen, Kartoffeln und gegrillte Tomaten. Außerdem wurde uns noch Sojamilch und vegane Margarine serviert. Und ich sage euch, es gibt nichts Besseres, als auf der Terrasse in der Sonne zu frühstücken, mit einer leichten Brise Seeluft und dem Geräusch des Meeres im Hintergrund. Hach! Meistens hielt das Frühstück auch so lange an, dass wir uns am Nachmittag "nur" einen veganen Veggie-Burger holten und den auf unserer Veranda ganz glückselig verspeisten.

Oatmeal mit braunen Zucker, Mandeln und Kokosflocken

Frühstück mit der besten Aussicht überhaupt

Abends hat Disney ein cleveres System entwickelt: Man isst jeden Abend in einem anderen der drei Restaurants, aber man hat immer die gleichen Kellner. Das führt nicht nur dazu, dass man sich mit den Kellnern anfreundet und gerne auch über Privates plaudert, sondern dass das Servicepersonal genau weiß, was man möchte oder was nicht. So muss man "vegan" nicht jeden Abend erklären, weil die Kellner schon bestens informiert sind, und ganz automatisch die vegane Margarine am Tisch wartet. Wir durften jeden Abend einen Blick in das Menü des nächsten Tages werfen und schon unsere Wünsche äußern - alles wurde dann am nächsten Abend in der veganen Version serviert! Der Kunde ist hier König - so unmittelbar habe ich das wirklich selten erlebt. Nicht nur war das Servicepersonal durchgehend freundlich und herzlich, unsere Sonderwünsche wurden auch immer ernst genommen und kein einziges Mal hatten wir das Gefühl, unbequem zu sein - vor allem aber war das vegane Essen immer köstlich und besonders. Der Höhepunkt war dann wohl die tolle vegane Torte, komplett mit veganer Sahne und Erdbeerfüllung, die uns als Überraschung anläßlich unserer Hochzeitsreise serviert wurde - der Konditormeister war auch höchstpersönlich an unserem Tisch und hat uns stolz sein Meisterwerk präsentiert. Bin ich froh, dass ich die Skinny Jeans zuhause gelassen habe! Es war alles dabei von knackigen Salaten, Gurkenrollen, würzigem Tofu, karibischen Bohnenlaibchen hin zur veganen Torte, Tofu-Spinatwraps, Portobello Mushrooms auf Linsen mit Petersiliensauce und veganen Eisbechern.



Zusätzlich zu den regulären Restaurants hat man an Bord auch die Möglichkeit, in einem der beiden schickeren Restaurants zu einem Aufpreis zu essen. Das Palo bietet italienische Küche an, M und ich verbrachten dort den Brunch. Neben einigen italienischen Köstlichkeiten vom Buffet sucht man sich dort Gerichte aus, die frisch gekocht an den Tisch gebracht werden. Der super-freundliche italienische Chefkoch begrüßte uns überschwänglich, führte uns durch das Buffet, zeigte uns, welche Speisen zur Auswahl standen, versprach uns eine Überraschung und ermunterte uns außerdem, uns alle Gerichte zu wünschen, die er uns dann vegan zubereiten würde. Wir nahmen ihn beim Wort und bestellten vegane Pizza, Tomatensuppe, Pasta mit frischer Tomatensauce, Obstsalat, und um ihn ein wenig herauszufordern, Rum-Rosinen Pankcakes. Was soll ich sagen? Alles war himmlisch: Die Pizza mit hauchdünnen Boden und mariniertem Rucola; die Tomatensuppe sämig und würzig; die Pasta mit Tomatensauce und Basilikum wirklich besonders aromatisch; der Obstsalat mit ganz reifem Obst; die Rum-Rosinen-Pancakes... schaut sie euch an, dann muss ich nichts sagen. Sogar mit veganer Schlagsahne! Als besondere Überraschung schickte uns der Chefkoch noch gestapeltes Gemüse - Karotten, Zucchini, Portobello Mushroom, Spinat, fein gewürzt und gerade bissfest angebraten mit süßem Balsamico und gegrillten Heidelbeeren. Ein Gedicht!

Vegane Pizza

Überraschung aus der Küche: Gegrilltes Gemüse mit Balsamico und Heidelbeeren

Tomatensuppe

Pasta mit frischer Tomatensauce

Rum-Rosinen-Pancakes mit Sahne - alles vegan!

Auch das Remy, das ein französisches Menü anbietet, musste getestet werden. Das war wirklich ein Erlebnis - so schick haben M und ich wohl noch nie gegessen, und zum Glück war vegan auch hier ganz normal. Nach dem Champagner-Aperitif und ein paar Happen vom noch warmen veganen Brot wurde uns als erster Gang eine Variation der Tomate serviert: Tomatencracker mit süßer Tomatensauce, darüber frische Tomaten, Zwiebel und Sprossen. Als nächsten Gang gab es einen hinreißend hübschen Salat auf Olivenpaste mit essbaren Blüten. Mein persönliches Highlight waren die Kartoffel-Gnocchi mit Champagner-Schaum, Trüffelpaste und Mini-Pilzen, die einfach unglaublich gut geschmeckt haben. Dann wurde die cremige Kartoffel-Cannelloni serviert, mit knackigem Gemüse und Kürbissauce. Vor dem Dessert ärgerte ich mich kurz, dass es "nur" Obstsalat für uns geben würde - bis ich den Obstsalat vor der Nase hatte: Angerichtet wie ein Krönchen, mit perfekt reifen Früchten auf einer Unterlage aus akkurat geschnittenen Äpfelwürfelchen mit frischer Vanille. Ich werde mich nie wieder abfällig über Obstsalat äußern, versprochen.

Variation von der Tomate

Salat mit essbaren Blüten

Kartoffelgnocchi mit Champagnerschaum und Pilzen

Kartoffel-Cannelloni, Kürbissauce und Gemüse

Obstkrönchen

Wir verbrachten nicht nur Zeit am Schiff, sondern nutzten auch die Gelegenheit, die angefahrenen Destinationen zu erkunden. In St. Maarten stiegen wir aus dem Schiff aus, fühlten uns erschlagen von der Hitze und fielen buchstäblich am nächstgelegenen Strand in die Liegestühle hinein, aus denen wir uns nur zum Schwimmen oder gelegentlichen Cocktail-Schlürfen erhoben. Man kann den Tag wirklich unangenehmer verbringen...

 Strand in St. Maarten

St. Maarten

In Puerto Rico waren wir etwas aktiver und besichtigten in San Juan die Festung, die früher in der Seefahrt das Tor zur Karibik darstellte und zur Verteidigung genutzt wurde. Fluch der Karibik in echt, so fühlt es sich dort an - das alte Fort ist wirklich sehr beeindruckend. San Juan selbst ist eine hübsche Stadt voll mit bunten Häuschen, Pflastersteinen und spanischem Charme und sicher eine Reise wert. Essen waren wir im Cafe Berlin, einem reizenden kleinen Restaurant mit veganem Angebot: M bestellt ganz klassisch das Tofu-Sandwich, für mich gab es eine puerto-ricanische Spezialität auf vegan, Mofongo. Mofongo wird aus grünen Kochbananen gemacht, die gebraten werden und zu einer Art Knödel geformt werden. Serviert wurde der Knödel mit einem würzigen Eintopf aus Sojagranulat, Gemüse und vielen karibischen Gewürzen. Es war ein Gedicht! Selten habe ich so etwas Gutes gegessen - ich war sehr glücklich, auch die traditionelle Küche probieren zu können.

 Aussicht von der Festung

Cafe Berlin von aussen

 Cafe Berlin

 Tofu Sandwich mit Pommes

 Veganes Mofongo

 Festung von San Juan vom Meer aus

Und das Highlight war wohl der Tag auf Disney's privater Insel Castaway Cay - ja, ihr habt richtig gelesen, Disney hat in den Bahamas eine eigene kleine Insel gekauft. Allen, die leicht an Fernweh erkranken, empfehle ich, jetzt lieber wegzusehen. Die Insel ist wahrgewordener karibischer Traum mit weißem Sand, kristallblauem, klarem Wasser und jeder Menge tropischer Cocktails. Wir verbrachten den Tag am Strand, beobachteten Krabben, Pelikane, Fische und sogar einen Rochen, aßen Veggie-Burger und fühlten uns wie Robinson Crusoe (natürlich mit fließendem Wasser, Sonnenschirm und reichlich veganem Essen). Ich habe noch nie einen so schönen Strand gesehen - das war ein würdiger Abschluss unserer Hochzeitsreise.

Castaway Cay

Fahrrad-Tour auf der Landebahn auf Castway Cay (die wird nicht mehr genutzt)

Komplett unberührter Strand

Serenity Bay - Strand nur für Erwachsene.

Veggie Burger, Couscous-Salat, Tomatensalat und 
frisches Obst - so lässt es sich leben auf der Insel!

Fazit: Wer sich vegan auf eine Disney-Kreuzfahrt begibt, wird von vorne bis hinten verhätschelt, auch als veganer Gast. Uns hat nicht nur das leckere Essen gefallen, sondern besonders die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Crew, die ihresgleichen wirklich sucht. Wir haben eine unvergessliche Woche verbracht.

 Immer auf der Suche nach dem nächsten Imbiss... ist das etwa ein veganer Eisbecher?