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30. September 2015

Vegane Schoko-Bananen-Pancakes


Während der Arbeitswoche ist meine Nahrungsaufnahme gut getaktet: 07:00 Kaffee. 09:30 mitgebrachtes Müsli vor dem PC. 12:30 Mittagspause. Spätestens 18:30 Abendessen - sonst stirbt jemand. Am Wochenende kommt der stete Rhythmus ins Wanken, alleine, weil M und ich natürlich ausschlafen möchten. Dann gibt es am Sonntag Brunch, vorzugsweise noch im Pyjama eingenommen. Obwohl wir sehr gerne Rührtofu und Waffeln essen, finde ich auch einen großen Teller Pancakes einfach wunderbar. Diese Pancakes sind saftig, fluffig und schmecken herrlich nach Bananen und Schokolade - und das ist wohl die beste Kombi, die es zum Brunch gibt. Zu den Pancakes gibt es frisches Obst und M kippt dann noch literweise Schokoladensauce darüber, ich bevorzuge meistens Ahorn- oder Agavensirup. Aber egal, wie  man sie genießt, sie sind gerade für kühle Herbstabende ein wirklich ein toller Start in den Tag!


Schoko-Bananen-Pancakes (für drei bis vier Portionen)

180 Gramm Mehl
30 Gramm brauner Zucker
2 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
1 Packung Bourbon-Vanillezucker
1 Msp. gemahlene Vanille (oder Zimt)
1 reife Banane, fein gestampft
230 ml Sojamilch (oder andere pflanzliche Milch)
60 Gramm Sojajoghurt Natur
40 - 50 Gramm vegane Schokotropfen (oder vegane gehackte Schokolade) 

Mehl, Zucker, Backpulver, Salz und Vanille vermischen. Die Sojamilch mit dem Sojajoghurt und der Banane gut verquirlen. Zu den anderen Zutaten geben und zu einem glatten Teig rühren, dann die Schokotropfen unterheben. Etwa 5 Minuten stehen lassen. In der Zwischenzeit eine (beschichtete Pfanne) auf mittlerer Hitze heiß werden lassen und, falls eure Pfanne nicht so gut beschichtet ist, etwas Öl hineingeben. Eine Schöpfkelle Teig hineingeben und die Pfanne mit einem Deckel bedecken. Der Pancake sollte umgedreht werden, wenn er nur mehr in der Mitte leicht flüssig ist, am Rand aber schon fest. Kurz weiterbraten lassen und dann aus der Pfanne nehmen. Auf einen Teller legen (am besten mit etwas Küchenrolle darunter, die die Feuchtigkeit aufsaugt) und zudecken, um ihn warm zu halten. Den Teig fertig verarbeiten und die Pancakes warm mit Obst, Schokosauce und Ahornsirup servieren.

27. September 2015

Meine vegane Woche - 21. - 27. September


Montag
Zeit für einen großen Einkauf mit dem Fahrrad: Alles dabei von Tofu über Kaffee zu leckeren Keksen. Und ich sag euch, mit meinem kleinen Fahrradkörbchen sieht das fast aus wie eine Zirkusnummer, aber ich habe es heil nach Hause geschafft!


Dienstag
Für Freunde bereitete ich ein Hochzeitsgeschenk vor: Ein großes Cookie Jar, gefüllt mit Scheinchen - aber ein paar Kekse sollten auch hinein! Wie gut, dass ich ein paar einzeln abgepackte Oreos gefunden habe, und für mich gab es auch noch veganes Gummizeug und einen tollen Lippenbalsam, bei dem auch noch Geld für einen guten Zweck gespendet wird. 


Mittwoch
Da ich am Hauptbahnhof Salzburg vorbei musste, beschloss ich, ein paar Spenden für die dort untergebrachten Flüchtlinge abzugeben: Obst, Saft und Hygieneprodukte, die hoffentlich jemandem den Tag etwas leichter machen.


Donnnerstag
Ich bin stolze Besitzerin eines Slow Cookers, und gerade im Herbst und Winter liebe ich es, zu fertig gekochten Suppen und Eintöpfen nach Hause zu kommen. Hier ein Kürbis-Chilli mit Avocado-Brot.


Freitag
Wenn M und ich ins nahe gelegene Einkaufszentrum fahren, dann sitzen wir gerne bei einem Kaffee und beobachten andere Leute - kennt das jemand? Für mich gibt es immer Soja Vanilla Latte und für M schwarzen Kaffee.


Samstag
Wir waren auf der Hochzeit lieber Freunde eingeladen. Es gab für uns gebratenen Seitan auf Gemüse, dazu Salat, und sogar vegane Cake-Pops als Gastgeschenke! 




Sonntag
"Übernachtig" (sehr unausgeschlafen) trifft es heute wohl am besten - trotzdem konnte ich das Backen nicht sein lassen: Cranberry Cupcakes.

20. September 2015

Meine vegane Woche - 14. - 20. September


Montag
Ich war in Brüssel! Beruflich bedingt wurde ich in die EU-Hauptstadt geschickt. Dem Hotel habe ich vorab die Bitte nach Sojamilch zum Frühstück gesandt, aber keine Antwort erhalten. Darum habe ich selbst Sojamilch und Erdnussmus mitgebracht und so das war das Frühstück mit Baguette, Müsli, Orangensaft und Kaffee doch in Ordnung. Zu Mittag gab es einen veganen Muffin und etwas Obst in diesem wirklich hübschen Park, wo ich den Enten zuschaute. Und abends aß ich mich richtig voll bei Le Pain Quotidien - Zucchinisuppe und Salatteller.




 
Lieber Manneken Pis, das, was du da tust, sieht extrem unhygienisch aus...
 
Dienstag
Heimreise - nachdem ich umsteigen musste und fast meinen Anschlussflug verpasst hätte, war ich sehr froh, dass ich mir für meinen Sprint durch den Flughafen genug Energie hatte durch diesen köstlichen Karotten-Orangen-Ananas-Saft!


Mittwoch
Ich habe mit meinem Ehemann wirklich den Jackpot geknackt - er kocht nämlich die beste vegane Kartoffelsuppe!


Donnerstag
Diese Woche war ziemlich anstrengend und abends hatte ich keine Energie mehr, über Rezepte nachzudenken. Darum gab es nur Pellkartoffeln mit Dips, die wir noch im Kühlschrank hatten, dazu einen Salat mit fertigem Dressing. Sehr faul, aber auch sehr lecker.


Freitag
Ich hatte einen langen Tag hinter mir und fühlte mich leider gar nicht gut. Darum wurde das schnelle Abendessen (Nudeln mit veganem Hühnchen) auf der Couch eingenommen - und wie ihr seht, habe ich meine Halloween-Servietten zur Aufmunterung ausgepackt.


Samstag
Nachdem ich auch Samstag arbeiten musste, war nach einem wirklich langen Tag Feiern angesagt. Ich hatte noch ein fritz-kola im Kühschrank - eigentlich trinke ich nie Limonaden, aber für fritz-kola mache ich gelegentlich eine Ausnahme. Das Koffein half mir auch, nicht gleich um halb acht auf der Couch einzuschlafen. Ihr seht, es war eine wirklich wilde Samstagnacht!


Sonntag
Weder M noch ich hatten Lust auf Kochen, darum gab es Pommes, vegane Chicken Poppers (von Veganz), Guacamole und Süß-Sauer Sauce. Fettig, sicher nährstoffarm, aber leider geil! Und weil jemand auf Instagram gefragt hat: Ja, es gab dann noch mehr Pommes!

13. September 2015

Meine vegane Woche - 7. - 13. September


Montag
Herbstlich ist es geworden - hurra! Montag ist immer Comfort-Food Tag - es gibt Tomaten-Kokos-Suppe mit Tofurky Sandwiches. Mhmmm.


Dienstag
Ich weiß nicht, wie es euch geht - aber ich esse gerne jeden Tag etwas Süßes. Ich pfeife mir keinen ganzen Vego-Riegel rein, aber zwei Stückchen Schokolade oder ein, zwei vegane Kekse erhellen meine Stimmung ganz ungemein. Ein hübscher Dessert-Teller mit Früchten ist da zum Abschluss eines langen Tages genau das Richtige.


Mittwoch
Kennt ihr das? Ihr kommt nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und wollte euch noch etwas Gesundes kochen. Und aus irgendeinem Grund dauert das Kochen Ewigkeiten, ihr verdaut euch praktisch selbst und überlegt schon, es einfach sein zu lassen und ein Stück Toast zu essen. Ich habe dieses Gemüsecurry mittendrin fast aufgegeben, es hat mir einfach viel zu lange gedauert - zum Glück habe ich es doch noch vollendet und es schmeckte dann auch wesentlich besser als trockner Toast.


Donnerstag
Ich war letzte Woche bei der Blutabnahme für ein Blutbild. Nach fast 7 veganen Jahren wollte ich einfach checken lassen, ob alles so ist, wie es sein soll. Und nein, ich habe das noch nie gemacht - aus Faulheit, ehrlich gesagt. Diese Woche gab es dann meine Ergebnisse und es ist alles in bester Ordnung. Ich habe nirgendwo einen Mangel, alle meine Werte sind im Idealbereich und laut meinem Arzt "könnten die Werte nicht besser sein". Übrigens habe ich mir auch meinen B12 Status bzw. verschiedene Indikatoren dafür testen lassen - auch hier ist alles in Ordnung. Da ich aber brav meine B12-Tabletten nehme, ist das auch nicht besonders überraschend. Fazit: Volle vegane Kraft voraus!

Freitag
Ich war auf dem Weg zum Polterabend einer lieben Freundin, und da ich direkt von der Arbeit in Salzburg nach Linz gefahren bin, musste es eine Portion eisgekühltes Koffein sein. Ich trinke zwar lieber den Kaffee aus Tassen als auch Plastikbechern, aber da die Zeit drängte, musste es die Notlösung sein. Mitgenommen habe ich von DM noch das neue vegane Duschgel von Treacle Moon, das herrlich nach Äpfeln duftet.


Samstag
Schon oft berichtet, aber immer wieder gut: Frontfood in Linz. Perfekt nach einer langen Nacht, bevor es auf eine Reise geht - wohin, verrate ich euch im nächsten Wochenrückblick!


Sonntag
Ich möchte euch auf ein Video hinweisen, das mich diese Woche enorm fasziniert hat: 1976 hatte die Vegan Society in Großbritannien die Möglichkeit, einen Beitrag über die vegane Lebensweise zu gestalten. Herausgekommen ist eine tolle, sehr fortschrittliche Dokumentation über Veganismus - inklusive Ärzte, die die positiven Aspekte einer rein pflanzlichen Ernährung aufzählen. Ich finde es außergewöhnlich, Menschen sprechen zu sehen, die diesen Schritt schon vor so vielen Jahren gemacht haben. Ich denke, dass vegan leben im Jahr 2015 wirklich keine große Sache ist, aber in den 70ern war das ganz anders - und einige Interviewte erzählen auch, dass sie seit den 1940ern vegan leben! Die Pioniere in der veganen Bewegung in diesem Video zu sehen, hat mich schwer beeindruckt. Das Video (auf Englisch) findet ihr hier.

10. September 2015

Mein veganer Haul

Wenn ihr das coole Wort "Haul" nicht kennt - es bezeichnet eine Shopping-Ausbeute und wird gerne von hippen Youtuberinnen Anfang 20 benutzt, die freudestrahlend Dutzende komplett gleich aussehende Lidschatten in die Kamera halten. Ich sehe mir immer gerne an, was andere vegane Menschen so shoppen, es fasziniert mich ungemein - und das, obwohl ich mich eher bemühe, weniger zu konsumieren. Aber gelegentlich kommt eben doch die Shopperin in mir durch und ein paar schöne Kleinigkeiten wandern in die Einkaufstasche. So geschehen beim letzten Ausflug mit M nach München - nach einem köstlichen Döner beim Royal Kebaphaus ging es also ab, um ein paar ausgewählte Goodies zu ergattern. Herausgekommen ist dieser vegane Haul - Kosmetik wurde bei Douglas und Lush gekauft, die essbaren Produkte bei Veganz:




Rituals Yogi Flow Duschgel | Die Marke Rituals stellt ihre Produkte tierversuchsfrei her und viele der Produkte sind vegan. Mir hat dieses Duschgel Yogi Flow vom Namen und der Verpackung her zugesagt... ein klares Marketing-Opfer. Bei Yogi Flow denke ich an die Düfte Indiens wie Zimt, Kardamom und frische Blüten. Tja, da ging mir wohl die Fantasie durch: Das hier riecht wie ein Duschgel für Männer. 

Douglas Naturals Regenerating Mask | Dass Douglas so offensichtlich mit dem Vegan-Logo wirbt, hat mich überrascht - aber ich war auch schon ewig nicht mehr in einem Douglas, für mich ist der Parfum-Geruch immer zu stark und neben den Verkäuferinnen fühle ich mich chronisch unterschminkt. Die Maske enthält Arganöl, das heilend auf die Haut wirken soll. Die Maske ist angenehm und ich bekomme fast drei Portionen aus dem kleinen Päckchen heraus.

Lush Enzymion Gesichtscreme | Ich liebe Lush! Und diese Gesichtscreme ist die beste, die es für mich gibt. Meine Haut ist ölig und neigt zu Unreinheiten, und die Enzymion ist die einzige Creme, die das in den Griff bekommt. 

Lush Shampoo fest Jumping Juniper & Montalbano | Feste Shampoos sind eine tolle Idee, da sie unglaublich ergiebig sind und jede Menge Plastik-Verpackung sparen. Mein Favorit ist Jumping Juniper, das für meine leicht nachfettenden Haare wirklich das beste Shampoo ist. Da Jumping Juniper bald nicht mehr in den Shops erhältlich sein wird, habe ich Montalbano mit frischer Zitrone als Nachfolger getestet und bin ebenso angetan!


Geschälte Hanfsamen von Hanf Natur | Geschälte Hanfsamen sind ein wahres Powerhouse an Eiweiß und ungesättigten Fetten. Ich liebe Hanfsamen besonders auf Müsli und Oatmeal!

Vegusto No-Muh Käse | Der No-Muh Käse spielt in einer eigenen Liga - der Rezent von Vegusto ist so gut, dass man ihn mit etwas Baguette und eine Glas Wein pur essen kann. Sogar M liebt ihn, und der ist von veganem Käse sonst nicht begeistert. Dieses Mal ist die Sorte Dezent mitgekommen!

Mini Zimties von Eden | Frühstücksflocken sind meine Schwäche. Schon als Teenager habe ich Packung um Packung an Choco Pops vernichtet, und auch heute hat eine Schachtel Frühstücksflocken in meiner Küche eine enorm kurze Halbwertszeit. Die Mini Zimties sind angenehm süß und herrlich zimtig!

Vegan Caesar Dressing von Follow Your Heart | Das Creamy Garlic Dressing lieben wir heiß und ich könnte schwören, dass M gelegentlich auch einen Schluck aus der Flasche nimmt, so lecker findet er es. Mit den Produkten von Follow Your Heart kann man nicht viel falsch machen und wir sind schon sehr gespannt auf die Caesar Variante.

Dream Big Eli's Earth Bar | Erdnüsse. Karamell. Schokolade. Muss ich mehr sagen? Ich denke nicht. Dieser Riegel ist der Knaller! 

Veganz Doppelkekse | Veganz vertreibt seit einiger Zeit Produkte der Eigenmarke. Diese Doppelkekse sind wirklich gut, ich finde die Mischung von Butter- und Schokoladenkeks toll!

6. September 2015

Meine vegane Woche - 31.08. - 06.09.


Montag
Ich war  beruflich in Klagenfurt! Gleich nach der Ankunft zu Mittag machte ich mich auf in das vegane Restaurant "Delicious". Dort gibt es einen täglich wechselnden Mittagsteller - der Fokus ist hier auf vollwertigem veganen Essen. Ich probierte das Kräuterrisotto mit Naturreis an Champignon-Sauce - ausgezeichnet! Nachtisch musste es natürlich auch geben, und während der Boden der Dinkel-Topfen-Schnitte eher etwas trocken war, war die Topfencreme (also Quark für euch Nicht-Ösis) wunderbar frisch und cremig. Beide Daumen hoch!



Dienstag
Ich verbrachte einen langen, anstrengenden Tag in Klagenfurt - ohne Mittagspause und ohne Möglichkeit, etwas Warmes zu essen. Aber ich bin trotzdem nicht verhungert: Zum Frühstück gab es Marmeladenbrote und frische Wassermelone, dann hielt ich mich mit Trockenfrüchten, Äpfeln, Nektarinen und einem fertigen Smoothie über Wasser, bis ich mir am Abend zur Heimreise zwei Salzstangerl und etwas veganen Aufstrich kaufte. Ihr seht, besonders aufregend ist der Speiseplan nicht, aber das geht auch mal. Ich stellte vor der Reise nur sicher, mir Trockenfrüchte mitzunehmen und hielt während des Tages einfach nach frischem Obst Ausschau.

Mittwoch
Mir gelüstete es nach Reis, und so gab es jede Menge Naturreis mit aromatischer Kidneybohnen-Gemüse-Pfanne auf einem Tortilla. Schnell gemacht und noch dazu sehr gesund!


Donnerstag
Es musste raus... nachdem ich mich Mittwoch Abend im Bett gewälzt habe, weil ich vor Ärger nicht einschlafen konnte, schrieb ich mir am Donnerstag meine Gedanken aus dem Köpfchen. Danach war ich erleichtert, weil ich etwas so Wichtiges mit meinen Leserinnen und Lesern teilen konnte.


Freitag
M und ich hatten frei! Wir nutzten den Tag für einen Tagesauflug nach München. Dort schlugen wir uns die Bäuche zu Mittag beim Royal-Kebaphaus mit Pide auf Salat und Dürüm voll. Danach ging es weiter auf den Viktualienmarkt für ein paar Vitamine in Form von frisch gepresstem Saft. Der krönende Abschluss war dann der Besuch im Goodies und im Veganz. Im Goodies gab es für uns einen Caesar Salad Wrap, einen Laugenbagel mit veganem Eiersalat und eine phänomenale Schokoladentorte. Meine Einkäufe im Veganz und sonstige Errungenschaften aus München zeige ich euch nächste Woche!




Samstag
Wir besuchten meine Eltern und mein  Vater kochte groß auf: Vegane Fleischlaberl mit Kartoffelpüree, Zwiebelsauce und Salat, als Nachspeise Alpro Cremoso Apfelstrudel mit Früchten, Schokoladensauce und Mannerschnitten. Mhmmmm!



Sonntag
Ich weiß nicht, warum, aber Sonntags bekomme ich regelmäßig Appetit auf Sushi. Am besten mit Avocado... Also wird unser Lieblingslieferdienst angerufen und schon steht Sushi auf dem Tisch. Wie praktisch!

3. September 2015

Warum ich nicht mehr tolerant bin

Es fällt mir momentan schwer, über Sojajoghurt, vegane Schokolade und mein abgefahrenes Bircher-Müsli zu schreiben. Weil mich etwas umtreibt. Es lässt mich abends nicht einschlafen. Es ist bei mir, wenn ich im Bus zur Arbeit fahre. Und besonders, wenn ich in der Mittagspause die Nachrichten checke. Es muss raus: Ich bin intolerant. Und die Flüchtlinge sind schuld daran.

Ich bin ein nachgiebiger Mensch. Leben und leben lassen, das ist mein Motto. Wenn andere schon schreien, habe ich mich aus der Situation längst verabschiedet. Ich gehe ungern auf Konfrontationskurs - eine Kuschelveganerin. Dementsprechend verstehe ich auch Meinungsfreiheit als zumindest teilweise schützenswertes Gut. Ja, das ist ein komplexes Thema, und nein, ich denke nicht, dass das für alles gilt, aber darum geht es hier nicht. Worauf ich hinaus will: Das Schwierigste an der Meinungsfreiheit ist, dass dadurch andere Menschen auch Dinge sagen dürfen, die mir nicht gefallen. Aber so ist das nun mal in einem freien Land.

Und jetzt bin ich plötzlich intolerant und muss es rauslassen. Das liegt es an den "Meinungen", die rund um die Flüchtlinge geäußert werden - so etwas habe ich noch nie erlebt.

Liebes kritisches Volk, liebe warnende Mitmenschen, liebe Verschwörungstheoretiker, liebe Patrioten - also all jene, die es in Ordnung finden, Menschen, die vor Gräueltaten davonlaufen, als "Wirtschaftsflüchtlinge" zu bezeichnen, die "unsere Sozialleistungen haben wollen"; all jene, die Bootsunfälle im Mittelmeer als "natürliche Selektion" bezeichnen; all jene, die auf Facebook gefälschte Statistiken über Flüchtlinge verbreiten; all jene, die vorschlagen, auf Flüchtlingskinder mit dem Flammenwerfer loszugehen: Eure Meinung ist scheiße. Und wenn ich könnte, würde ich euch persönlich den Mund verbieten.

Wenn man wirklich glaubt, dass man mit diesen Äußerungen die warnende Stimme der Vernunft darstellt, dann tut ihr mir leid. Es tut mir vor allem leid, dass ihr nicht versteht, dass ihr instrumentalisiert werdet. Habt ihr euch schon mal gefragt, mit wem ihr euer Gedankengut teilt? Mit Personen, die Asylheime anzünden und auf kleine Kinder urinieren. Mit Parteien, deren einziges Wahlprogramm aus "Ausländer raus!" besteht, und die sich als "einer von euch" tarnen, um dann kräftig in die eigene Tasche zu wirtschaften. Und dann über die erboste Masse lachen.

Es geht hier nicht um eine Debatte über eine verfehlte Integrationspolitik, oder um die Arbeitslosigkeit in diesem Land, oder um "unsere Obdachlosen" (was ich besonders rührend finde, waren die doch vor etwa sechs Monaten noch der Schandfleck unserer Städte). Es geht hier nur darum, wie man mit Menschen in Not umgeht und wie man darüber spricht. Wie man Menschlichkeit zeigt.

Und eines darf ich noch voller Gusto sagen: Fremdenhass ist in der Minderheit. Wer mir nicht glaubt, der blickt nach Traiskirchen, wo Privatpersonen spenden, kochen und helfen, auf die österreichischen Bahnhöfe, wo Flüchtlinge mit Lebensmitteln, Notquartieren und Zuspruch erwartet werden und überall dorthin, wo nicht laut geschrien, sondern einfach angepackt wird.

Ich habe lange überlegt, ob ich mich am Blog dazu äußern soll. Immerhin ist das hier ein Blog rund um das vegane Leben und ich habe noch nie ein politisches Statement abgegeben. Tatsächlich hat mich eine Bemerkung meiner Großmutter dann dazu bewogen, dass es wichtig ist, Stellung zu beziehen. Meine Großmutter, die ihr vielleicht noch als Trauzeugin von meiner Hochzeit kennt, ist ein Flüchtling. Während des zweiten Weltkriegs musste sie ihre Heimat über Nacht verlassen. Sie spricht selten über die Flucht, aber wenn sie es tut, dann erzählt sie von dem Geräusch der Fliegerbomben, von Straßengräben, in denen sie sich versteckt haben, vom Hunger und der Anstrengung - und immer wieder der eine Satz: Ich weiß nicht, wie wir das geschafft haben. Noch immer ist die Erinnerung daran für sie traumatisch, selbst 70 Jahre später. Sie erzählt auch, dass ihnen niemand geholfen hat, als sie in Österreich angekommen sind, was mich traurig macht. Der Unterschied zu heute ist aber, dass damals Europa in Trümmern lag.

Wer sich engagieren möchte, der hat zahlreiche Möglichkeiten: Geld spenden wie bei der Aktion "Blogger für Flüchtlinge", Sachspenden, etwas Zeit aufwenden, ein freundliches Wort (nicht nur für Flüchtlinge!) - und vor allem aufstehen, wenn es die Sache verlangt. Denn ich will unsere Stimme endlich lauter hören.

Refugees Welcome.