11. Juli 2016

Urlaub in Kalivada - Los Angeles & Palm Springs

Nach unseren Abenteuern in Disneyland und den Universal Studios Hollywood verbrachten wir einen Tag in Los Angeles. Wir haben uns dafür nur einen Tag eingeplant, da uns im Vorhinein auch schon von Bekannten mit einem ähnlichen Geschmack davon abgeraten wurde, zu viel Zeit dafür einzuplanen. Ich weiß nicht, ob es eine selbsterfüllende Prophezeiung war, aber wir waren froh, dass wir für LA nicht mehr Zeit aufgewendet haben. Mich hat die Stadt nicht angesprochen. Es beginnt schon damit, dass ganz LA aus einem einzigen Stau zu bestehen scheint – die Interstates sind quasi rund um die Uhr hoffnungslos verstopft, in einem Ausmaß, das jeden Verkehr am Montag Morgen bei uns zum Idealzustand werden lässt. Öffentliche Verkehrsmittel sind leider nicht besonders ausgebaut, und abgesehen von Hollywood (dazu kommen wir gleich), Shopping (was uns nicht interessiert) und Baden am Strand (was uns mit Anreise, Parkplatz-Suche und Zeug herumschleppen zu aufwändig war) gibt es in LA im Vergleich zu anderen großen Städten sehr wenig zu tun. Kurz: Wir waren dort und das reicht nun auch wieder.



 


Wir rollten dann weiter Richtung Hollywood. Auf dem Weg habe ich auch das bekannte Hollywood Sign erspäht – und es ist gar nicht so einfach, es zu finden! Es hat etwas gedauert, bis M es dann auch bestaunen konnte. Unser Ziel war Veggie Grill, um zu Mittag zu essen. In diesem rein veganen Fastfood-Restaurant haben wir es uns gutgehen lassen und zwei Chicken-Burger (gegrillt und frittiert) mit Pommes, Mac ‘n‘ Cheese und Buffalo Wings mit Dip bestellt. Es war alles ausgezeichnet, die Burger saftig und interessant belegt, die Mac ‘n‘ Cheese cremig und die Buffalo Wings würzig mit angenehmer Schärfe.

 

 

Da wir in Hollywood waren, wollte ich klischeehaft eine Berühmtheit sehen. M belächelte meine Ambitionen, vermutlich hat er schon zu oft verschwommene, unterbelichtete Fotos aus Hollywood gesehen, auf denen angeblich Arnold Schwarzenegger oder Meryl Streep zu sehen sind. Das Lachen verging ihm allerdings an der Kasse von Trader Joe's, in dem wir Bananen kauften, da vor uns Timothy Dalton seinen Einkauf erledigte. Als großer James Bond-Fand war M natürlich hingerissen, dem Bond aus seinem Lieblingsfilm beim Mineralwasser kaufen zuzusehen. Und ich hatte mein Ziel für Hollywood damit erreicht!

 

Weiter ging es Richtung Hollywood Boulevard, die Straße, die bei Preisverleihungen zu sehen ist, und auf der sich die Sterne der Stars befinden. Meine Empfehlung für den Besuch des Hollywood Boulevards: Lasst es. Der Hollywood Boulevard ist der Inbegriff einer Touristenfalle. Es ist laut, dreckig, er besteht nur aus Souvenir-Shops, verarmten Schauspielern in seltsamen Kostümen, die sich unbedingt mit einem fotografieren lassen wollen und aggressiven christlichen Predigern - einer dieser Prediger tippte M auf die Schulter und meinte "You are going to hell" (worauf sich M wiederum grinsend zu mir drehte mit den Worten "Hast du den Deppen schon gesehen?" und ich die Flucht ergriffen habe). Es ist furchtbar dort. Die paar Sterne am Boden retten das auch nicht.

 

 

Um uns mit LA etwas zu versöhnen, fuhren wir weiter zur Griffith Observatory, von der man einen tollen Ausblick hat. Dieses Ziel kann ich wirklich jedem empfehlen, die Aussicht ist einmalig (auch das Hollywood Sign sieht man) und auch die Landschaft ist unglaublich schön! Interessant ist sicherlich auch das Planetarium drinnen - was wir aber ausgelassen haben, da wir uns nicht sicher waren, ob wir nicht doch im Halteverbot stehen. Es war ein schöner Abschluss für unseren Tag in LA!

 

 

 

Von LA fuhren wir weiter Richtung Palm Springs - und das ist eine unserer Stationen, die mir am besten gefallen hat. Palm Springs liegt am Rand der Mojave Desert und bietet neben toller Architektur aus den 50er und 60er Jahren eine hübsche, gepflegte Innenstadt mit zahlreichen süßen Boutiquen, Restaurants und Smoothie-Bars, in denen man vor allem die fruchtigen Aguas Frescas (ein mexikanischer Sommerdrink) probieren sollte. Dabei ist alles von der traumhaften Wüstenlandschaft umgeben. Ein Sonnenuntergang in der Wüste ist ergreifend schön, hier lohnt es sich, ein wenig weiter in die Wüste hineinzufahren, um das Spektakel genießen zu können. Nachdem das Stichwort "Wüste" aber schon mehrmals gefallen ist, ist es spätestens hier Zeit, Sonnencreme, Kopfbedeckung und Wasserflasche auszupacken. Bei 43 Grad im Schatten (36 Grad in der Nacht) fällt schnell jeder Schritt schwer, und man hat rascher einen Sonnenstich, als man "Klimaanlage" sagen kann.

 

 

 
Aguas Frescas mit Ananas

 

 

 

 

Und wo wir gerade bei Klimaanlage sind, wir mussten die Klimaanlage in unserem Hotelzimmer die Nacht über laufen lassen. Nicht gerade umweltfreundlich, aber bei den hohen Aussentemperaturen und den gewohnt schlecht isolierten Gebäuden war es in kürzester Zeit so stickig, dass Schlafen sonst nicht möglich gewesen wäre. Übernachtet haben wir im Knights Inn Palm Springs und es war dort lächerlich günstig. Unser Zimmer war renoviert und sehr ansprechend, die Anlage hat auch einen schönen Pool (aber selbst für den war es einfach zu heiß). Jedenfalls eine Empfehlung!

 

 

Palm Springs war schnell auf unserer Liste an Reisezielen, da unser liebstes veganes Restaurant dort einen Ableger hat - Native Foods. Native Foods haben wir in Chicago kennen und lieben gelernt. Die rein vegane Restaurant-Kette hat vor über 20 Jahren in Palm Springs ihren Anfang genommen und so war das für uns natürlich ein Pflichttermin! Wir haben Mittag- und Abendessen dort verbracht, und wurden wieder daran erinnert, warum Native Foods unser allerliebstes Restaurant ist: Das Essen ist frisch, perfekt abgestimmt, mit viel knackigem Gemüse und dem besten (hausgemachten!) veganen Hühnchen, das ich je gegessen habe. Zu Mittag bestellte M das Meatball Sub, ein saftiges Sandwich, das mit veganen Fleischbällchen, Pesto und fruchtiger Tomatensauce belegt ist. Ich hatte den Taco Salat mit knackigem Gemüse, hausgemachten Seitan und cremiger Chipotle-Sauce. Abends bestellte M den Chicken-Burger und ich den Chicken-Wrap, und beides war absolut fantastisch! Dazu hab es eine Extraportion Chicken Fingers mit cremigem Ranch-Dip - das ist der Stoff, aus dem vegane Träume sind! Und wenn ihr bei Native Foods einkehrt, probiert unbedingt das Peanut Butter Parfait mit Bananenbrot-Stücken und Chocolate Chips, eine Wucht.

 

 

 

 

 

Und nach unserem schönen, aber schwitzigen Aufenthalt in Palm Springs ging es zurück nach Las Vegas für den Heimflug. Unvergesslich und köstlich war unser Urlaub - wir haben so viel gesehen, unzählige Eindrücke mitgenommen und gleichzeitig könnte ich sofort wieder einen Roadtrip in Kalifornien starten. Danke für's Mitlesen!

 

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