28. April 2013

Vegane Semmelknödel mit Rahmlinsen

Nach dem fast sommerlichen Wetter der letzten Tage freue ich mich heute über die Abkühlung, und auch darüber, dass ich ohne schlechtes Gewissen in der Wohnung sitzen kann. Meine Atemwege danken es mir, denn natürlich musste ich vor lauter Begeisterung über das schöne Wetter durch Wälder und Wiesen springen, meine Pollenallergie wissentlich ignorierend, und das habe ich dann gebüßt. Eine Auszeit, abgeschirmt von all den blühenden Bäumen und Gräsern, tut also gut.


Jedenfalls gibt es heute an diesem Wohnungstag eines von M's Leibgerichten, das ihn seit seiner Kindheit begleitet: Semmelknödel mit Rahmlinsen. Österreichischer wird es wohl nicht mehr! Leider ist diese Köstlichkeit in ihrer Originalform oft nicht einmal vegetarisch, da meistens Speck hinzugefügt wird. Die vegane Variante schmeckt allerdings besser, da der feine Geschmack der Linsen nicht vom Speck erschlagen wird.


Rezepte von Knödel ohne Ei gibt es ja massenweise, trotzdem hat auch meines noch seine Daseinsberechtigung: Ich bin eine Knödel-Puristin. Räuchertofu oder vegane Wurst dürfen nicht hinein, und ich bin auch eine Liebhaberin der eher festen Knödel - zu fluffig mag ich sie nicht. Das Geheimnis für die festere Form dieser Knödel sind die gemahlenen Leinsamen, die bei mir daheim immer auf ihren Einsatz warten. Die Rahmlinsen sind recht einfach zubereitet, dazu schmeckt ein grüner Salat - am besten mit Kernöl!


Vegane Semmelknödel (für etwa 6 - 8 Knödel)

3 EL Leinsamen, gemahlen
9 EL Wasser
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 gehäufter EL gehackte Petersilie (oder andere frische Kräuter)
50 Gramm vegane Butter (z.B. Alsan) oder Olivenöl
250 Gramm Semmelwürfel / Knödelbrot (oder entsprechende Menge altbackener Semmeln)
250  (- 280) ml Sojamilch
70 (- 100) Gramm Mehl
Salz
Muskat, gemahlen
Pfeffer, gemahlen

Maisstärke

Leinsamen sehr gut mit Wasser mischen, beiseite stellen. Zwiebel in veganer Butter anschwitzen, Petersilie unterrühren, dann zu den Semmelwürfeln geben. Leinsamen, 70 Gramm Mehl und 250 ml Sojamilch hinzugeben, etwas salzen, Muskat und Pfeffer dazugeben, und mit den Händen (oder der Küchenmaschine) ordentlich durchmischen. 15 Minuten stehen lassen, dann sollte die Masse gut durchgezogen sein. Die Masse sollte weich sein, und es sollten Bälle formbar sein - ist der Teig zu klebrig, etwas Mehl hinzugeben, ist er zu trocken, Sojamilch oder etwas geschmolzene vegane Butter bzw. Öl hinzugeben. Die Knödel sehr fest formen und einige Minuten rasten lassen.

Einen großen Topf mit Wasser füllen, salzen und etwas Maisstärke hineinrühren. Langsam zum Sieden bringen - das Wasser soll nicht sprudeln! Wer mag, formt einen Testknödel, damit man sieht wie gut die Knödel zusammenhalten. Die Knödel vorsichtig ins Wasser geben, ebenfalls für 12 Minuten ziehen lassen (die Knödel sollten genug Platz haben, damit sie nicht aufeinander liegen). Aus dem Wasser heben und etwas aptropfen lassen (z. B. auf einem Geschirrtuch), dann servieren.

Trouble-Shooting: Wenn eure  Knödel zerfallen - das passiert den Besten! - empfiehlt es sich oft, die Knödel etwas kleiner zu formen, und die Knödel wirklich fest zusammenzupressen.


Rahmlinsen (für etwa 3 - 4 Portionen)

3 Zehen Knoblauch, gepresst
etwas Olivenöl
2 Dosen braune Linsen, abgespült (etwa 480 Gramm)
100 ml Sojamilch
1 Lorbeerblatt
5  EL Wasser
150 ml Hafersahne zum Kochen (oder andere pflanzliche Sahne)
2 EL Senf
Salz
1 EL Hefeflocken (optional) 

In einer Pfanne den Knoblauch im Öl anschwitzen. Linsen, Sojamilch, Lorbeerblatt, Wasser und Salz hinzugeben und zum Köcheln bringen und etwa 3 - 4 Minuten köcheln. Hafersahne und Senf untermischen und etwa 8 - 10 Minuten sanft köcheln lassen, dann abschmecken und die Hefeflocken hineinrühren.

21. April 2013

Was in einer veganen Küche nicht fehlen darf - Basics zum veganen Kochen

Wenn man zum ersten Mal mit dem Wort "Vegan" konfrontiert ist, weiß man recht schnell, was vegan lebende Menschen nicht essen: Nichts vom Tier oder was aus einem Tier herauskommt. Viel schwieriger ist dann oft die Frage, was man eigentlich noch essen kann (oder will). Für alle, die gerade auf ein veganes Leben umsteigen oder einfach nur neugierig sind, öffne ich heute meine Vorratsschränke, und zeige, was für mich in eine gut sortierte Küche gehört.



Natürlich ist diese Aufzählung ganz subjektiv, und spiegelt nur das wider, was ich gerne koche und esse. Aber mit diesen Basics kommt man in der Regel schon ziemlich weit. Nun wirkt es so, als wäre ich die perfekt sortierte Hausfrau mit einer stets aktuellen Liste und einem Lageplan aller im Schrank befindlichen Dosen - leider bin ich nicht immer so organisiert und stehe oft genug in meiner Küche, in denen zwar fünf verschiedene Sorten Pasta herumliegen, aber dafür nichts, woraus man eine Sauce kochen könnte. Immerhin versuche ich aber, die Basics aktuell zu halten und schreibe sie regelmäßig auf die Einkaufsliste.

Für schnelle Mahlzeiten
Apfelmus -  am besten ungesüßt. Als schneller Snack und für Müslis und zum Frühstück.
Brot - Vollkorn-Toastbrot oder herzhaftes Vollkorn-Brot ist bei uns sehr beliebt.
Couscous - für Salate und als wirklich schnelle Beilage
Eingelegtes Gemüse - Artischocken für Salate oder Eintöpfe, getrocknete Tomaten für ein besonderes Aroma, Essiggurken zu Sandwiches, Kartoffelsalate oder auch in Eintöpfen.
Haferflocken - für's Frühstück.
Hülsenfrüchte - aus der Dose (meistens weiße Bohnen, Linsen, Kidneybohnen, Kichererbsen) weil bequemer, aber auch getrocknete zum Selbstkochen (Kichererbsen, Schwarzaugenbohnen, schwarze Linsen, rote Linsen). Und zum Brunch müssen es Baked Beans sein!
Knödelbrot (getrocknete Semmelwürfel) - für zarte, vegane Knödel
Kokosmilch - für Curries oder zum Backen
Nori-Blätter - unverzichtbar für Sushi (oder meinen Sushi-Salat), aber auch gut in asiatischen Suppen
Nudeln - Vollkorn, Penne und Spaghetti
Pastasauce - ja, ich kaufe gelegentlich fertige Pastasauce. Besser als nichts, wenn es wirklich schnell gehen muss!
Pesto - mit Basilikum (von DM ohne Käse) oft ein Lebensretter!
Quinoa - als Alternative zu Reis sehr lecker!
Reis - Naturreis, Risotto-Reis (geht auch für Milchreis), weißer Basmati-Reis für indische Gerichte und Sushi-Reis.
Sojagranulat - am liebsten fein, für veganes Faschiertes.
Sojamilch - hält sich ewig, muss nach dem Öffnen in den Kühlschrank. Für Saucen, Müslis, Smoothies, Backwerk oder in den Kaffee
Tomaten - aus der Dose für Pasta-Saucen, Eintöpfe und Suppen.
Vegane Sahne zum Kochen - ich bevorzuge Oatly, eine Hafersahne.



Zum Backen
Backtriebmittel - Backpulver und Natron
Bourbon-Vanillezucker - auf keinen Fall Vanillin-Zucker!
Kakaopulver pur - am besten Fairtrade.
Kuvertüre - dunkle Kuvertüre ist meistens vegan.
Leinsamen, gemahlen - perfekt als Ei-Ersatz oder auch in Müsli.
Marmelade - gibt als Glasur eine interessante Note. Erdbeer und Marille sind Pflicht!
Mehl - Universalmehl zum Backen und Dinkelmehl, wenn es gesünder werden soll
Schokosplitter oder -tropfen - für den Teig oder zum Dekorieren.
Staubzucker (Puderzucker) - für feines Gebäck oder zum Dekorieren.
Trockenhefe -  für selbstgebackenes Brot, Brötchen und Hefeteige.
Zucker - weiß und braun



Zum Würzen und Kochen
Agavensirup - zum Süßen von Speisen anstatt von Zucker
Essig - weisser Balsamico in guter Qualität für Salate und Saucen, Reisessig für Sushi
Gemüsebrühe - als Pulver
Edel-Hefeflocken - machen alles lecker!
Kapern - für Dressings oder auf Pizza
Ketchup - beste Qualität mit ganz wenigen Zutaten kaufen
Liquid Smoke - für ein köstliches, rauchiges Aroma
Öl - Kernöl ist Pflicht für Salate, Olivenöl zum Braten, helles Sesamöl für asiatische Speisen, Maiskeimöl zum Backen
Salz - ich kaufe jodiertes Meersalz
Samen und Nüsse - Sesam für mein geliebtes Sushi, Pinienkerne als Topping für Pasta, Chia als tolles Frühstück
Senf - zum Kochen für Saucen, Risotto oder Salate, und für M auf's Brot
Sojasauce - macht sich auch in klassischen Suppen gut
Sriracha - sehr scharfe Chilli-Sauce aus dem Asialaden
Tomatenmark - für Tomatensauce und zum Würzen
Vegane Mayonnaise - ja, ich kaufe meine immer noch fertig im Glas, ich bin zu faul. Hält sich ungeöffnet im Glas lange.
Worcestershire Sauce - gibt Dips, Salaten und Saucen eine besondere Note. Vorsicht, in vielen sind Sardellen enthalten!



Gewürze und Kräuter- Basic
Basilikum, tiefgefroren - Getrocknet mag ich Basilikum gar nicht, tiefgefroren schmeckt er gut!
Chillipulver - die Gewürzmischung für mexikanisches Essen, nicht den puren Cayennepfeffer
Cumin, gemahlen - für die orientalische und mexikanische Küche
Currypulver - die Allzweck-Waffe!
Knoblauchpulver - für das Avocado-Brot
Koriander, gemahlen - für indische Speisen
Kümmel - für Aufstriche und Eintöpfe
Lorbeerblätter - für Eintöpfe und Bohnengerichte
Majoran, getrocknet - für herzhafte Eintöpfe
Muskatnuss - wer mag, frisch gerieben, ansonsten fertig gerieben in kleinen Portionen kaufen
Oregano, getrocknet - für griechische und mexikanische Speisen
Paprikapulver, edelsüß - für Gulasch, Saucen oder Dips
Pfeffer in der Mühle - bitte keinen fertig geriebenen kaufen!
Rosmarin, getrocknet - für Eintöpfe und geschmortes Gemüse
Thymian, getrocknet - für Eintöpfe und geschmortes Gemüse
Zimt - der Klassiker für Süßes und Pikantes

  

Gewürze - die Extras
Cumin, ganze Samen - für indische Gerichte
Koriander, ganze Samen - für indisches Essen und zum Brotbacken
Braune Senfsamen - sehr gut in Gemüsecurries!
Kurkuma - für Curries und zum Einfärben von Cremen oder Teigen.
Garam Masala - tolle indische Gewürzmischung für Curries
Kardamom - für eine exotische Note in Desserts oder auf frischem Obstsalat.
Sternanis - interessantes Aroma für Suppen.
Zimtstangen - nicht nur für Glühwein, auch für indische Gerichte



Im Kühlschrank
Seitan - am besten selbstgemacht.
Soja-Joghurt - natur für Saucen oder Dips, fruchtig für Müsli oder mit Obst
Tofu - am liebsten als Räuchertofu für pikante Gerichte oder Seidentofu für Dressings oder Desserts
Vegane Butter (Margarine) - zum Backen, Kochen oder auf's Brot



Obst und Gemüse
Zwiebel - ohne Zwiebel geht bei uns nichts!
Knoblauch - und ohne Knoblauch fange ich schon gar nicht zum Kochen an.
Kartoffeln - bei uns immer festkochend für Salate und Eintöpfe
Gemüse und Obst je nach Saison und Exoten wie Avocado und Bananen!

Was gehört unbedingt in eure vegane Küche?

15. April 2013

Vegan Bake Sale Salzburg - Aktivismus im Alltag


Heute geht es nicht um Rezepte, Reisen, oder die neuesten veganen Schuhe. Heute geht es darum, wie wir unseren veganen Lebensstil mit Aktivismus in die Welt hinaustragen.

Ich sehe mich selbst nicht als Aktivistin. Wenn ich an Aktivismus denken, denke ich zu allererst an die tapferen Menschen, die sich an Bäume ketten, nackt gegen Pelz demonstrieren, oder vernachlässigte Hühner aus Farmen befreien. Das sind ziemlich große Fußstapfen, und sie können einen leicht einschüchtern. Nicht jeder von uns hat den Mut, Käfige in Versuchslaboren aufzuschneiden, und nicht jeder fühlt sich wohl, wenn er auf Demos Plakate schwingt. Aber nur, weil die Fußstapfen groß sind, können kleine, feine Schritte doch ebenso ans Ziel führen. Aktivismus kann so vielfältige Formen annehmen, wie es verschiedene Persönlichkeiten gibt - und oft sind die kleinen Dinge genauso effektiv wie die großen Gesten. Darum: Selbst wenn ihr euch nicht als Aktivisten oder Aktivistin seht, könnt ihr Veganismus trotzdem in die Welt hinaustragen.


Eine großartige Möglichkeit, um für ein veganes Leben aktiv zu werden, ist für andere Menschen Essen zuzubereiten. Nichts lässt Vorurteile so im Hals stecken bleiben wie eine köstliche vegane Mahlzeit. Vor einem überquellenden Buffet an veganen Leckereien hört man selten die Frage "Was kannst du denn dann noch essen?". Darum: Ladet Freunde und Freundinnen, Onkel, Tanten, Arbeitskollegen und Nachbarn ein, kocht eure besten veganen Rezepte, und füttert eure Gäste, bis sie nur mehr herumkugeln können. Darin besteht seit Jahren meine Strategie, und es stimmt: Liebe geht durch den Magen. Denn nichts öffnet das Herz und den Geist mehr für einen anderen Weg als ein Bauch voll mit veganem Essen. 


Genau auf diesen Effekt zielt der Vegan Bake Sale ab: Bei diesem Kuchenbazar werden vegane Köstlichkeiten gegen Spenden für einen wohltätigen Zweck unter das hungrige Volk gebracht. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation: Einerseits gehen die Einnahmen an eine gute Sache, andererseits werden die Kunden und Kundinnen mit köstlichem veganem Gebäck und - huch - veganen Ideen in Form von Flyern, Broschüren, und netten, veganen Personen konfrontiert. Wirklich Win-Win für alle - ka-ching.


In Salzburg findet der nächste Vegan Bake Sale am 26. Mai im Rahmen des fairkehrten Festes in der Schallmooser Hauptstraße statt, organisiert von der Euren. Die Einnahmen gehen an die Vegane Gesellschaft Österreich, den Gnadenhof Tierparadies Schabenreith und die Organisation RespekTiere. Und ihr könnt darauf wetten, dass ich die Ärmel ziemlich weit hochkrempeln werde, um die besten veganen Kuchen, Cookies und Cupcakes aufzutischen. Wer Lust hat, mitzubacken, wir suchen noch dringend nach fleissigen Bäckerinnen und Bäckern, die eine vegane Mehlspeise für den Vegan Bake Sale spenden möchten - Rezeptideen gibt es auch für Ungeübte hier. Bitte meldet euch doch unter bakesalesalzburg@gmx.at oder auf Facebook.


Wenn ihr nicht in Salzburg wohnt, und selbst einen Vegan Bake Sale veranstalten möchtet, meine Erfahrungen des letzten Jahres und viele Tipps habe ich hier festgehalten. Und selbst wenn ihr nicht die Zeit oder die Örtlichkeiten für einen Bake Sale habt, es geht natürlich auch im Kleinen: Ein hübscher veganer Kuchen, ein paar Cookies, nett verpackt in bunten Säckchen, ein Tisch samt Spendenglas im Aufenthaltsraum eurer Arbeit - auch so kann man Geld für eine gute Sache sammeln und gleichzeitig der Welt vegane Köstlichkeiten präsentieren. Kleine Schritte führen ebenso ans Ziel, und eigentlich ist ja der Weg das Ziel - und der Weg wird viel interessanter mit einem veganen Cupcake in der Hand.

7. April 2013

Pasta con Chorizo

Auf der Veggie-Planet hatte ich das Glück mit Alf Waibel vom Vegourmet Veganversand ein wenig über sein Geschäft, Reisen und neue Produkte zu plaudern. Dann durfte ich sogar exklusiv die neuen Sorten vegane Chorizo testen, die bald im Vegourmet Veganversand erhältlich sein werden!

Vegane Wurst-Sorten gibt es mittlerweile viele, selten habe ich aber erlebt, dass so viel Liebe zum Detail hineingesteckt wird - beim Verspeisen der Chorizo wird klar, dass hier jemand Wert auf die würzigen, mediterranen Aromen legt, und das schmeckt man auch. Die Chorizo wird in verschiedenen Sorten erhältlich sein: Von feurig bis mild ist für jeden Geschmack etwas dabei, und sie ist genau richtig für diejenigen, die sich nach etwas kulinarischem Urlaub im Süden sehnen. 


Einen Teil der Chorizo haben wir pur mit etwas Brot und Wein verspeist - auch so macht sie eine sehr gute Figur - ein Teil wurde in einem Nudelgericht verwendet, das endlich nach Sommer schmecken soll: Frisches Gemüse und das feurige Aroma der Chorizo zusammen mit Pasta lassen einen an Ferien, eine lauschige Veranda an einem warmen Sommerabend und Essen mit guten Freunden denken. Und weil ich Pasta in Form von Disney-Figuren verwendet habe, war ich in Gedanken ohnehin gleich wieder im Urlaub.


Pasta con Chorizo (für drei bis vier Personen)

200 Gramm kurze Nudeln
1 - 2 EL Olivenöl
180 Gramm vegane Chorizo, feurig (oder Räuchertofu für Pasta con Tofu)
1 große Zwiebel, gewürfelt
1 Zucchini (ca. 300 Gramm), in Scheibchen
3 Zehen Knoblauch, gepresst
2 große Tomate, gewürfelt
4 EL Wasser (von den kochenden Nudeln abgeschöpft)
2 EL Hefeflocken
½ TL Paprikapulver
Salz 
frisch gemahlener Pfeffer

Nudeln nach Packungsanleitung bissfest kochen. In einer  Pfanne das Öl erhitzen, darin die Chorizo kräftig anbraten. Dann die Zwiebel, Zucchini, und Knoblauch hinzufügen und anbraten, bis die Zucchini fast bissfest ist, dann eine der Tomaten hinzufügen und weiter braten, bis das Gemüse durch ist. Vom Herd nehmen, mit dem Wasser, Hefeflocken, Paprikapulver, Salz, und Pfeffer vermischen, dann über die Nudeln leeren und gut durchrühren. Die zweite Tomate frisch unterheben und noch ein paar Minuten ziehen lassen. Als Dekoration passt frischer Koriander oder Petersilie.

3. April 2013

Vegan in Paris (und in Disneyland!)

Nach unseren schönen Geburtstagsfeierlichkeiten sind M und ich in den Urlaub gefahren. Wer bei Urlaub an Ausschlafen, Entspannung und Gemütlichkeit denkt, dessen Ferien sehen wohl sehr anders aus als unsere - bei M und mir gibt es nur frühes Aufstehen, lange Märsche, viele Fotos und fast militärisch organisierten Drill. Das hört sich schlimm an, aber wir genießen unsere kostbaren Urlaubstage sehr und wollen sie mit möglichst vielen wunderbaren Erinnerungen auffüllen, und die gibt es beim Herumsitzen meistens nicht. Dieser Urlaub stand also unter dem gleichen Motto und führte uns in die Stadt der Liebe, Paris. Während Paris zwar die Traumdestination für Verliebte und Gourmets aus aller Welt ist, liebt Paris VeganerInnen im Gegensatz zu anderen großen Städten wie München, Berlin oder London nicht gleichermaßen zurück und wirft dafür mit Gänseleber und lebenden Hummern um sich. Aber natürlich gibt es selbst in Paris einige Anlaufstellen, an denen man es sich vegan schmecken lassen kann.

Mhmmm... Falafel Pita mit Hummus, vielen Toppings, dazu wunderbar fettige Pommes.

Einen kurzen Spaziergang von Notre Dame entfernt in der Rue Saint-André des Arts gibt es eine Filiale von Maoz Falafel, die mir auch schon in London begegnet ist. Hier gibt es - wie der Name bereits sagt - Falafel, mit allem, was Herz begehrt. Ich empfehle die Falafel Pita mit Hummus, dazu bekommt man eine ganze Salatbar, bei dem man das Pita nach Herzenslust (und gerne mehr als einmal) belegen darf. Die Falafel und der Großteil der Auswahl an der Salatbar (bis auf einige auffällige Ausnahmen wie Joghurtdressing und cremige Salate) sind vegan - yum!

 Gentle Gourmet Café von innen

Wen es nach etwas schickerem Ambiente gelüstet, der ist im veganen Restaurant Gentle Gourmet Café nahe der Bastille sehr gut aufgehoben. Hier gibt es vegane Klassiker wie Burger, Pasta, und  Sandwiches in feinen Variationen. M entschied sich für den Smokey Burger mit Pommes Frites und Salat, der reichlich belegt war und mit seinem rauchigen Aroma wunderbar herzhaft schmeckte. Ich suchte mir den Nussbraten mit Artischocken-Kartoffelpüree, glasierten Karotten, Kohlsprossen und Pilz-Sauce aus - das Püree war nicht von dieser Welt und ich würde mir gerne eine Badewanne damit befüllen, der Nussbraten in Verbindung mit der Sauce herrlich deftig. Als Nachtisch bestellte M die Orangen Creme Brulee - ein Gedicht - und ich den mit veganer Schlagsahne gefüllten und mit Karamell beträufelten Crepes. Alles in allem war das Essen ein Hit, obwohl ich nun im Nachhinein wohl auch M's Auswahl zurückgreifen würde - das Gentle Gourmet Café ist auf alle Fälle einen Besuch wert!
 Nussbraten mit Sauce, Püree, Karotten und geschredderten Kohlsprossen

 Smokey Burger mit Pommes Frites

 Orangen Creme Brulee

Crepes mit Schlagsahne und Karamell

Den Großteil der Zeit verbrachten M und ich aber in Disneyland Paris. Ja, wirklich - ich habe eine Leidenschaft für die Disneyparks (wie treue Leser und Leserinnen auch schon hier erkennen konnten), und M und ich verbrachten auch schon zwei Wochen am Stück in Walt Disney World in Florida. Nein, man muss diese Leidenschaft nicht verstehen - während mir klar ist, dass Disney sicher nichts für jeden ist, gibt es für mich nichts Schöneres als durch die Parks zu wandern, mit den Attraktionen zu fahren und die Atmosphäre zu genießen. Und ja, Disney steht für Konsum, Kommerz und gigantische Urlaubsdestinationen - für mich aber eben auch für Kindheitserinnerungen, Detailverliebtheit und den perfekten Weg, meinen Kopf freizuräumen.

 Vegane Ausbeute im Hakuna Matata-Restaurant

Wie so oft in Paris lässt aber auch das Essen - ganz anders als in den amerikanischen Parks - in Disneyland Paris für VeganerInnen etwas zu wünschen übrig. Falls ihr vegan lebt und Disneyland besucht, solltet ihr nicht zu große Erwartungen haben. Oft sind Extrawünsche aufgrund der Sprachbarriere und des vorbereiteten Essens einfach nicht drinnen: Das höchste der Gefühle sind in den Schnellimbiss-Restaurants meistens Pommes Frites, Salate, oder Nudeln mit Tomatensauce. Aber man findet auch als vegan lebende Mickey Mouse, äh, Person, etwas, und für ein paar Tage kann mich auch weniger exquisites Essen mit genug Energie versorgen, um mich fit für die Achterbahnen zu halten.

 Veggie Sandwich von außen...

 ... und von innen, gepimpt mit etwas Senf.

Im Disney Village, am Eingang der Parks, gibt es einen Starbucks für die tägliche Dosis Koffein in Form eines Soja Lattes. Außerdem hat ein Earl of Sandwich im Disney Village Einzug gehalten, der - richtig geraten - Sandwiches serviert. Das Veggie Sandwich ohne Käse und mit Balsamico- anstatt mediterranem Dressing ist vegan. Zwar sieht es nicht besonders spektakulär aus, aber das Brot ist knusprig, das Gemüse geröstet und insgesamt schmeckt es wesentlich besser als beim Konkurrenten Subway - besonders wenn der Tag lang und der Bauch leer ist.

Baguette mit Soja-Steak von Sojasun (selbst mitgebracht), dazu Pommes und Salat - gar nicht so schlecht!

Flan mit Karamellsauce von Sojasun, selbst in den Park geschummelt, dazu Mickey's Kaffee mit schöner Crema

Gelegentlich schmuggelte ich auch Essen in den Park, wie die leckeren veganen Sojasun-Burger, ein selbst belegtes Sandwich, Joghurt oder Flan mit Karamell-Sauce der Marke Sojasun (nahe Disneyland gibt es einen großen Supermarkt, Auchan, der nur eine Schnellbahnhaltestelle entfernt ist). 

Sojasun-Burger goes Disneyland Park - er schmeckt auch kalt!

Der einzige Geheimtipp ist das Agrabah-Cafe im Adventureland, das orientalisch-inspirierte Küche anbietet und das vegane Herz mit geröstetem Gemüse und Kartoffeln, Hummus, herzhaften Salaten wie Tabbouleh und jeder Menge Kichererbsen in einfach wunderschönem Ambiente erfreut. 

Willkommen in Agrabah: Kichererbsen, Salate, geröstete Kartoffeln, Unmengen Tabbouleh...

 ... und noch mehr davon, inklusive leckerem Hummus - Aladdin würde es gefallen!

Als Nachtisch etwas frischer Obstsalat und Orangensalat mit Zimt, dazu furchtbar süßer Minztee.

Und während mir gerade noch die Füße wehtun, möchte ich am liebsten schon wieder die nächste Reise buchen, oder zumindest von einer träumen. Seid ihr schon in Paris gewesen - und wo geht euer nächster Urlaub hin?
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...